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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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13.3 Der Satz von Prohorov 253<br />

�<br />

sup μn(E) ≤ 1+supμn(L)<br />

≤ 1+sup ρdμn < ∞,<br />

n∈N<br />

n∈N<br />

n∈N<br />

weil nach Voraussetzung � ρdμnkonvergiert. Es ist also auch<br />

C := max(μ(E), sup{μn(E) : n ∈ N}) < ∞,<br />

und wir können zu μ/C und μn/C übergehen und ohne Einschränkung annehmen,<br />

dass alle Maße in M≤1(E) liegen. Da Cc(E) trennend ist für M≤1(E) (siehe<br />

Satz 13.11), folgt (i) aus Satz 13.34. ✷<br />

Beweis des Satzes von Prohorov, Teil (i), allgemeiner Fall. Es gibt prinzipiell<br />

zwei Möglichkeiten, den Satz im allgemeinen Fall zu beweisen. Die eine<br />

Möglichkeit besteht darin, den Satz zunächst für Maße auf R d zu zeigen (das haben<br />

wir für d =1bereits getan, siehe auch Übung 13.3.4 für d ≥ 2). In einem<br />

zweiten Schritt wird die Aussage auf Folgenräume R N angehoben. Schließlich wird<br />

im dritten Schritt eine Einbettung von E in R N konstruiert. Diesen Weg findet man<br />

beispielsweise in [14] oder [84].<br />

Wir folgen hier der anderen Route, wie sie etwa in [15] (beziehungsweise [17]) oder<br />

[43] dargestellt wird. Der Hauptpunkt des Beweises besteht darin, einen Kandidaten<br />

für einen schwachen Häufungspunkt der Familie F zu finden. Wir werden diesen<br />

zunächst als Inhalt auf einem abzählbaren Mengensystem konstruieren und dann<br />

ein äußeres Maß daraus ableiten. Schließlich zeigen wir, dass die abgeschlossenen<br />

Mengen messbar bezüglich dieses äußeren Maßes sind. Die Argumentation verläuft<br />

also in Teilen recht ähnlich wie beim Beweis des Satzes von Carathéodory.<br />

Sei (E,d) ein metrischer Raum und F⊂M≤1(E) straff. Dann existiert eine aufsteigende<br />

Folge K1 ⊂ K2 ⊂ K3 ⊂ ... von kompakten Mengen in E, sodass<br />

μ(Kc n) < 1<br />

n gilt für jedes μ ∈ F und jedes n ∈ N. Setze E′ := �∞ n=1 Kn.<br />

Dann ist E ′ ein σ-kompakter, metrischer Raum, also insbesondere separabel. Da<br />

nach Konstruktion μ(E \ E ′ ) = 0 für jedes μ ∈ F gilt, können wir jedes μ<br />

als Maß auf E ′ auffassen. Ohne Beschränkung der Allgemeinheit können wir al-<br />

so annehmen, dass Eσ-kompakt und damit separabel ist. Es existiert also eine<br />

abzählbare Basis U der Topologie τ � � auf E, das heißt eine abzählbare Menge E<br />

E<br />

von offenen Mengen, sodass A = �<br />

U∈U,U⊂A U für jedes offene A ⊂ E ist. Setze<br />

C ′ := � U ∩ Kn : U ∈U,n∈ N � und<br />

�<br />

�N<br />

C :=<br />

n=1<br />

Cn : N ∈ N und C1,...,CN ∈C ′<br />

�<br />

.<br />

Offenbar ist C eine abzählbare Menge kompakter Mengen in E, und C ist vereinigungsstabil.<br />

Jedes Kn hat eine endliche Überdeckung mit Mengen aus U, also ist<br />

Kn ∈C.<br />

Sei nun (μn)n∈N eine Folge in F. Mit Hilfe des Diagonalfolgenarguments (siehe<br />

Beweis des Auswahlsatzes von Helly, Satz 13.33) können wir eine Teilfolge<br />

(μnk )k∈N finden, für die der Grenzwert

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