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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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24.2 Eigenschaften des Poisson’schen Punktprozesses 517<br />

Bemerkung 24.21. Wir können Y schreiben als Y = α + � xδt X(d(x, t)), woδt<br />

die Einheitsmasse in t ∈ E ist. Wenn wir nun statt xδt allgemeinere Maße χ ∈<br />

M(E) zulassen, so erhalten wir eine Darstellung<br />

�<br />

Y = α + χX(dχ),<br />

M(E)<br />

wo X ∼ PPPν auf M(E) und ν ∈M(M(E)) mit � ν(dχ)(χ(A)∧1) < ∞ für jedes<br />

A ∈Bb(E). Man kann zeigen, dass dies die allgemeinste Form eines unbegrenzt<br />

teilbaren Maßes auf E ist. Wir nennen ν das kanonische Maß von Y und α den deterministischen<br />

Anteil. Y ist charakterisiert durch die Laplace-Transformierte, die<br />

der Lévy-Khinchin Formel genügt:<br />

LY (f) =exp<br />

� �<br />

−<br />

�<br />

fdα+<br />

ν(dχ) � e − � fdχ − 1 � �<br />

. ✸<br />

Satz 24.22 (Färbungssatz). Sei F ein weiterer lokalkompakter, polnischer Raum<br />

und μ ∈M(E) atomlos sowie (Yx)x∈E u.i.v. Zufallsvariablen mit Werten in F und<br />

Verteilung ν ∈M1(F ). Dann ist<br />

�<br />

Z(A) := A(x, Yx) X(dx), A ∈B(E × F ),<br />

ein PPPμ⊗ν auf E × F .<br />

Beweis. Übung! ✷<br />

Wir wollen die Aussage des Färbungssatzes in nahe liegender Weise verallgemeinern:<br />

Die Annahme, dass das Maß μ atomlos ist, sorgt schließlich nur dafür, dass X<br />

keine Doppelpunkte hat, also für jede Einheitsmasse, die X produziert, eine andere<br />

Zufallsvariable Yx zur Verfügung steht. Außerdem wollen wir für jeden Punkt x<br />

eine eigene Verteilung von Yx erlauben.<br />

Seien also E,F lokalkompakte, polnische Räume, μ ∈ M(E) und κ ein stochastischer<br />

Kern von E nach F mit μκ := � μ(dx)κ(x, · ) ∈ M(F ). Seien<br />

(Yx,t) x∈E, t∈[0,1] unabhängige Zufallsvariablen mit Verteilungen PYx,t = κ(x, · )<br />

für x ∈ E und t ∈ [0, 1].<br />

Wir definieren zu X ∼ PPPμ das Lifting ˜ X als den PPP auf E × [0, 1] mit<br />

Intensitätsmaß μ ⊗ λ � � [0,1] ,woλ das Lebesgue-Maß ist. Offenbar ist dann X D =<br />

˜X( · × [0, 1]). Das zufällige Maß ˜ X können wir also als Realisierung von X auffassen,<br />

wobei wir den einzelnen Punkten von X willkürlich eine Markierung mit<br />

Werten aus [0, 1] gegeben haben, um sie zu unterscheiden. Wir setzen nun<br />

X κ �<br />

(A) := ˜X(d(x, t)) A(Yx,t) für A ∈B(F ).

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