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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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5.3 Starkes Gesetz der Großen Zahl 113<br />

so ähnlich eingerichtet ( e“ und t“, die im Englischen häufig vorkommen, haben<br />

” ”<br />

die Codes kurz“ und lang“, der seltenere Buchstabe q“ hat den Code lang-lang-<br />

” ” ” ”<br />

kurz-lang“), allerdings besteht der Morse-Code nicht nur aus kurzen und langen<br />

Signalen, sondern auch noch aus Pausenzeichen, die das Ende eines Buchstabens<br />

signalisieren. Wenn wir nur Nullen und Einsen verwenden dürfen, haben wir keine<br />

solchen Pausenzeichen und müssen den Code so anlegen, dass der Code eines<br />

Zeichens nicht gleichzeitig der Anfang eines Codes eines anderen Zeichens ist. Wir<br />

dürfen also nicht etwa ein Zeichen mit 0110 kodieren und ein anderes mit 011011.<br />

Ein Code, der diese Bedingung erfüllt, heißt ein binärer Präfixcode. Wir bezeichnen<br />

mit c(e) ∈{0, 1} l(e) den Code von e, wobei l(e) die Länge ist. Wir können die<br />

Codes aller Zeichen in einem Baum darstellen.<br />

Wir wollen nun einen Code C =(c(e), e∈ E) herstellen, der effizient ist in dem<br />

Sinne, dass die erwartete Länge des Codes (für ein zufälliges Zeichen)<br />

Lp(C) := �<br />

e∈E<br />

pe l(e)<br />

möglichst klein ist.<br />

Wir konstruieren zunächst einen Code und zeigen dann, dass dieser fast optimal ist.<br />

Als ersten Schritt nummerieren wir E = {e1,...,eN } so, dass pe1 ≥ pe2 ≥ ... ≥<br />

gilt. Wir definieren ℓ(e) ∈ N für jedes e ∈ E durch<br />

peN<br />

2 −ℓ(e) ≤ pe < 2 −ℓ(e)+1 .<br />

Setze ˜pe =2−ℓ(e) für jedes e ∈ E und ˜qk = �<br />

˜pel lk, also ist<br />

� c1(ek),...,c ℓ(ek)(ek) � �= � c1(el),...,c ℓ(ek)(el) �<br />

für alle l ≥ k.<br />

Daher ist C =(c(e) : e ∈ E) ein Präfixcode.<br />

Wir schreiben für jedes b>0 und x>0logb(x) := log(x)<br />

log(b) für den Logarithmus<br />

von x zur Basis b. Nach Konstruktion ist − log2(pe) ≤ l(e) ≤ 1 − log2(pe). Also<br />

ist die erwartete Länge<br />

− �<br />

pe log2(pe) ≤ Lp(C) ≤ 1 − �<br />

pe log2(pe). e∈E<br />

e∈E

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