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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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22 Gesetz vom iterierten Logarithmus<br />

Für Summen unabhängiger Zufallsvariablen kennen wir bislang zwei Grenzwertsätze:<br />

das Gesetz der großen Zahl und den Zentralen Grenzwertsatz. Das Gesetz der<br />

großen Zahl beschreibt für großes n ∈ N das typische oder Mittelwertverhalten von<br />

Summen von n Zufallsvariablen, während der Zentrale Grenzwertsatz die typischen<br />

Fluktuationen um diesen Mittelwert quantitativ erfasst.<br />

In Kapitel 23 werden wir die untypisch großen Fluktuationen (große Abweichungen)<br />

quantitativ erfassen. Dagegen ist das Thema dieses Kapitels die genauere quantitative<br />

Erfassung der typischen Fluktuationen, aber nun im gesamten zeitlichen Verlauf<br />

n →∞. Die Botschaft lautet in etwa: Während zu fester Zeit die Partialsumme<br />

Sn um etwa √ n von ihrem Erwartungswert abweicht (Zentraler Grenzwertsatz), ist<br />

die maximale Fluktuation von der Ordnung √ n log log n (Satz von Hartman und<br />

Wintner, Satz 22.9).<br />

Wir beginnen mit der etwas leichteren Aufgabe, diese Fluktuationen zunächst für<br />

die Brown’sche Bewegung auszurechnen (Satz 22.1). Danach werden wir sehen,<br />

wie man Summen unabhängiger Zufallsvariablen (mit endlicher Varianz) in eine<br />

Brown’sche Bewegung einbetten kann (Satz von Skorohod, Satz 22.5), um damit<br />

die Aussage des Satzes von Hartman und Wintner zu zeigen.<br />

Wir folgen in diesem Kapitel in Teilen der Darstellung in [38, Kapitel 7.9].<br />

22.1 Iterierter Logarithmus für die Brown’sche Bewegung<br />

Sei (Bt)t≥0 eine Brown’sche Bewegung. In Beispiel 21.16 haben wir als Anwendung<br />

des Blumenthal’schen 0-1 Gesetzes gesehen, dass lim sup t↓0 Bt/ √ t = ∞ f.s.<br />

Da nach Satz 21.14 auch (tB 1/t)t≥0 eine Brown’sche Bewegung ist, folgt<br />

lim sup<br />

t→∞<br />

Bt<br />

√ t = ∞ f.s.<br />

Unser Ziel in diesem Abschnitt ist es, √ t durch eine Funktion zu ersetzen, sodass<br />

der Limes superior endlich und nichttrivial wird.

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