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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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394 19 Markovketten und elektrische Netzwerke<br />

Sei nun A ⊂ E. Wir legen an den Punkten x0 ∈ A jeweils elektrische Spannungen<br />

u(x0) an (zum Beispiel durch Anschluss einer oder mehrerer Batterien). Wie groß<br />

ist dann die Spannung u(x) in x ∈ E \ A?<br />

Definition 19.13. Eine Abbildung I : E × E → R heißt ein Fluss auf E \ A, falls<br />

sie antisymmetrisch ist (I(x, y) =−I(y, x)) und das Kirchhoff’sche Gesetz erfüllt:<br />

wobei<br />

I(x) =0, für x ∈ E \ A,<br />

I(A) =0,<br />

I(x) := �<br />

I(x, y) und I(A) := �<br />

I(x).<br />

y∈E<br />

x∈A<br />

(19.6)<br />

Definition 19.14. Ein Fluss I : E × E → R auf E \ A heißt elektrischer Fluss,<br />

falls es eine Funktion u : E → R gibt, bezüglich der das Ohm’sche Gesetz gilt:<br />

I(x, y) =<br />

u(x) − u(y)<br />

R(x, y)<br />

für alle x, y ∈ E, x �= y.<br />

Wir nennen dann I(x, y) die Stromstärke von x nach y und u(x) die elektrische<br />

Spannung in x.<br />

Satz 19.15. Eine elektrische Spannung u in (E,C) ist harmonisch auf E \ A:<br />

u(x) = � 1<br />

C(x, y) u(y) für jedes x ∈ E \ A.<br />

C(x)<br />

y∈E<br />

Speziell ist die elektrische Spannung durch Angabe der Werte auf A festgelegt,<br />

wenn das Netzwerk irreduzibel ist.<br />

Beweis. Nach dem Ohm’schen und dem Kirchhoff’schen Gesetz ist<br />

u(x) − � C(x, y)<br />

C(x, y)<br />

1 �<br />

u(y) =� (u(x) − u(y)) = I(x, y) =0.<br />

C(x) C(x) C(x)<br />

y∈E<br />

y∈E<br />

y∈E<br />

Nach dem Eindeutigkeitssatz für harmonische Funktionen (Satz 19.7) ist u hierdurch<br />

und durch die Werte auf A eindeutig festgelegt. ✷<br />

Korollar 19.16. Sei X eine Markovkette auf E mit Kantengewichten C. Dann ist<br />

u(x) =Ex[u(XτA )].<br />

Betrachte A = {x0,x1}, x0 �= x1, und u(x0) =0, u(x1) =1.DannistI(x1) der<br />

gesamte Stromfluss in das Netzwerk und −I(x0) der gesamte Stromfluss aus dem<br />

Netzwerk. Das Kirchhoff’sche Gesetz besagt, dass der Stromfluss divergenzfrei ist,

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