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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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160 7 L p -Räume und Satz von Radon-Nikodym<br />

�<br />

νa(A) := fdμ, νs(A) :=ν(A) − νa(A).<br />

A<br />

Nach Konstruktion ist nun νa ≪ μ ein endliches Maß mit Dichte f bezüglich μ.<br />

Wegen f ∈Gist νs(A) =ν(A) − �<br />

fdμ≥ 0 für jedes A ∈A, also ist auch νs<br />

A<br />

ein endliches Maß. Es bleibt zu zeigen, dass νs ⊥ μ.<br />

An dieser Stelle benutzen wir Lemma 7.46. Wir nehmen an, dass νs �⊥ μ gälte.<br />

Dann gäbe es ein ε>0 und ein A ∈Amit μ(A) > 0 so, dass εμ(E) ≤ νs(E) für<br />

jedes E ⊂ A, E ∈A.Für B ∈Awäre dann<br />

�<br />

�<br />

(f + ε A) dμ = fdμ+ εμ(A ∩ B)<br />

B<br />

B<br />

≤ νa(B)+νs(A ∩ B) ≤ νa(B)+νs(B) = ν(B).<br />

Mit anderen Worten: (f + ε A) ∈Gund damit � (f + ε A) dμ = γ + εμ(A) >γ,<br />

was im Widerspruch zur Definition von γ steht. Also ist tatsächlich νs ⊥ μ. ✷<br />

Übung 7.5.1. Sei μ ein σ-endliches Maß auf (Ω,A) und ϕ ein signiertes Maß auf<br />

(Ω,A). Man zeige, dass, analog zum Satz von Radon-Nikodym, die beiden folgenden<br />

Aussagen äquivalent sind:<br />

(i) Für jedes A ∈Amit μ(A) =0ist ϕ(A) =0.<br />

(ii) Es gibt ein f ∈L1 (μ) mit ϕ = fμ, also �<br />

fdμ= ϕ(A) für jedes A ∈A. ♣<br />

Übung 7.5.2. Seien μ, ν, α endliche Maße auf (Ω,A) mit ν ≪ μ ≪ α.<br />

(i) Zeige, dass die Kettenregel für die Radon-Nikodym-Ableitung gilt:<br />

dν<br />

dα<br />

= dν<br />

dμ<br />

dμ<br />

dα<br />

A<br />

α-f.ü.<br />

(ii) Zeige, dass f := dν<br />

dν f<br />

d(μ+ν) existiert und dass μ-f.ü. dμ = 1−f gilt. ♣<br />

7.6 Ergänzung: Dualräume<br />

Nach dem Darstellungssatz von Riesz-Fréchet (Satz 7.26) hat jede stetige Linearform<br />

F : L 2 (μ) → R eine Darstellung F (g) =〈f,g〉 für ein f ∈ L 2 (μ). Andererseits<br />

ist für jedes f ∈ L 2 (μ) die Abbildung L 2 (μ) → R, g ↦→ 〈f,g〉 stetig und<br />

linear. Daher ist L 2 (μ) in kanonischer Weise isomorph zu seinem topologischen<br />

Dualraum (L 2 (μ)) ′ . Dieser ist allgemein wie folgt definiert.<br />

Definition 7.47 (Dualraum). Sei (V,� · �) ein Banachraum. Der Dualraum V ′ von<br />

V ist definiert durch

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