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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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1.2 Mengenfunktionen 15<br />

Bemerkung 1.32. In (iv) kann strikte Ungleichheit herrschen (siehe etwa Beispiel<br />

1.30(iii)). Mit anderen Worten: Es gibt Inhalte, die keine Prämaße sind. ✸<br />

Satz 1.33 (Einschluss- Ausschlussformel). Sei A ein Ring und μ ein Inhalt. Dann<br />

gelten für n ∈ N und A1,...,An ∈Adie Einschluss- Ausschlussformeln<br />

μ(A1 ∪ ...∪ An) =<br />

μ(A1 ∩ ...∩ An) =<br />

n�<br />

(−1) k−1<br />

k=1<br />

n�<br />

(−1) k−1<br />

k=1<br />

�<br />

{i1,...,ik}⊂{1,...,n}<br />

�<br />

{i1,...,ik}⊂{1,...,n}<br />

μ(Ai1 ∩ ...∩ Aik ),<br />

μ(Ai1 ∪ ...∪ Aik ),<br />

wobei sich die Summen über alle k-elementigen Teilmengen von {1,...,n} erstrecken.<br />

Beweis. Übung! Hinweis: Man verwende vollständige Induktion über n. ✷<br />

Wir wollen die σ-Subadditivität durch eine Stetigkeitseigenschaft charakterisieren<br />

(Satz 1.36). Hierzu verabreden wir die folgende Sprechweise und Notation.<br />

Definition 1.34. Sind A, A1,A2,...Mengen, so schreiben wir<br />

– An ↑ A, falls A1 ⊂ A2 ⊂ ... und �∞ n=1 An = A,<br />

– An ↓ A, falls A1 ⊃ A2 ⊃ A3 ⊃ ... und �∞ n=1 An = A.<br />

Wir sagen dann, dass (An)n∈N gegen A aufsteigt beziehungsweise absteigt.<br />

Definition 1.35 (Stetigkeit von Inhalten). Sei μ ein Inhalt auf dem Ring A.<br />

(i) μ heißt stetig von unten, falls für jedes A ∈Aund jede Folge (An)n∈N in A<br />

mit An ↑ A gilt: μ(An) n→∞<br />

−→ μ(A).<br />

(ii) μ heißt stetig von oben, falls für jedes A ∈Aund jede Folge (An)n∈N in A<br />

mit An ↓ A sowie μ(An) < ∞ für jedes n ∈ N gilt: μ(An) n→∞<br />

−→ μ(A).<br />

(iii) μ heißt ∅-stetig, falls (ii) für A = ∅ gilt.<br />

Bei der Stetigkeit von oben wurde die Endlichkeitsbedingung eingeführt, weil sogar<br />

für das Zählmaß μ auf (N, 2 N ) und An := {n, n+1,...}↓∅sonst keine Gleichheit<br />

gelten kann.

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