24.01.2013 Aufrufe

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

8.3 Reguläre Version der bedingten Verteilung 177<br />

Beweis. Die Strategie besteht darin, eine messbare Version der Verteilungsfunktion<br />

der bedingten Verteilung von Y zu konstruieren, indem diese zunächst für rationale<br />

Werte festgelegt wird (bis auf eine Nullmenge) und dann auf die reellen Zahlen<br />

fortgesetzt wird.<br />

Für r ∈ Q sei F (r, · ) eine Version der bedingten Wahrscheinlichkeit P[Y ∈<br />

(−∞,r]|F]. Für r ≤ s ist offenbar {Y ∈(−∞,r]} ≤ {Y ∈(−∞,s]}, also gibt es<br />

nach Satz 8.14(ii) (Monotonie der bedingten Erwartung) eine Nullmenge Ar,s ∈F<br />

mit<br />

F (r, ω) ≤ F (s, ω) für jedes ω ∈ Ω \ Ar,s.<br />

Nach Satz 8.14(viii) (majorisierte Konvergenz) gibt es Nullmengen (Br)r∈Q ∈F<br />

und C ∈F, sodass<br />

lim<br />

n→∞ F<br />

�<br />

r + 1<br />

n ,ω<br />

�<br />

= F (r, ω) für jedes ω ∈ Ω \ Br und<br />

lim F (−n, ω) =0, lim F (n, ω) =1 für jedes ω ∈ Ω \ C.<br />

n→∞ n→∞<br />

Setze N := �<br />

r,s∈Q Ar,s ∪ �<br />

r∈Q Br ∪ C.Für ω ∈ Ω \ N definieren wir<br />

˜F (z,ω) :=inf � F (r, ω) : r ∈ Q, r≥ z �<br />

für alle z ∈ R.<br />

Da F ( · ,ω) monoton wachsend ist, ist ˜ F ( · ,ω) monoton wachsend und rechtsstetig<br />

in jedem z ∈ R \ Q. DaF ( · ,ω) zudem rechtsstetig ist, ist ˜ F ( · ,ω) rechtsstetig in<br />

jedem z ∈ Q. Alsoist˜ F ( · ,ω) eine Verteilungsfunktion für jedes ω ∈ Ω \ N. Für<br />

ω ∈ N setze ˜ F ( · ,ω)=F0, wobei F0 eine beliebige fest gewählte Verteilungsfunktion<br />

ist.<br />

Für jedes ω ∈ Ω definieren wir κ(ω, · ) als das durch die Verteilungsfunktion<br />

˜F ( · ,ω) definierte W-Maß auf (Ω,A). Für r ∈ Q und B =(−∞,r] ist dann<br />

ω ↦→ κ(ω, B) =P[Y ∈ B |F](ω) N c(ω)+F0(r) N (ω) (8.8)<br />

F-messbar. Nun ist {(−∞,r], r∈ Q} ein schnittstabiler Erzeuger von B(R). Nach<br />

Bemerkung 8.25 gilt die Messbarkeit also für jedes B ∈B(R), und damit ist κ als<br />

stochastischer Kern erkannt.<br />

Wir müssen noch zeigen, dass κ eine Version der bedingten Verteilungen ist. Für<br />

A ∈F, r ∈ Q und B =(−∞,r] ist nach (8.8)<br />

�<br />

�<br />

κ(ω, B) P[dω] = P � Y ∈ B |F � dP = P � A ∩{Y ∈ B} � .<br />

A<br />

A<br />

Als Funktion von B sind beide Seiten endliche Maße auf B(R), die auf dem schnittstabilen<br />

Erzeuger � (−∞,r],r∈ Q � übereinstimmen. Nach dem Eindeutigkeitssatz<br />

(Lemma 1.42) gilt daher für jedes B ∈B(R) Gleichheit und damit P-fast sicher<br />

κ( · ,B)=P[Y ∈ B |F], also κ = κY,F. ✷

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!