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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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282 15 Charakteristische Funktion und Zentraler Grenzwertsatz<br />

wenn beide Integrale existieren und endlich sind. Mit Cb(E; C) bezeichnen wir den<br />

Banachraum der stetigen, beschränkten, komplexwertigen Funktionen auf E, ausgestattet<br />

mit der Supremumsnorm �f�∞ =sup{|f(x)| : x ∈ E}. Wir nennen<br />

C⊂Cb(E; C) trennend für Mf (E), falls es für je zwei Maße μ, ν ∈Mf (E) mit<br />

μ �= ν ein f ∈Cgibt mit � fdμ �= � fdν. Satz 13.34 gilt für C ⊂ Cb(E; C)<br />

sinngemäß.<br />

Definition 15.1. Sei K = R oder K = C. Eine Teilmenge C ⊂ Cb(E; K) heißt<br />

Algebra, falls<br />

(i) 1 ∈C,<br />

(ii) für f,g ∈Csind f · g ∈Cund f + g ∈C,<br />

(iii) für f ∈Cund α ∈ K ist (αf) ∈C.<br />

C heißt Punkte trennend, falls es zu je zwei Punkten x, y ∈ E mit x �= y ein f ∈C<br />

gibt mit f(x) �= f(y).<br />

Satz 15.2 (Stone-Weierstraß). Sei E ein kompakter Hausdorffraum. Sei K = R<br />

oder K = C. SeiC⊂Cb(E; K) eine Punkte trennende Algebra. Ist K = C, sosei<br />

C zusätzlich abgeschlossen bezüglich komplexer Konjugation (das heißt, mit f ist<br />

stets auch die komplex konjugierte Funktion f in C).<br />

Dann liegt C dicht in Cb(E; K) bezüglich der Supremumsnorm.<br />

Beweis. Wir folgen der Darstellung in Dieudonné ([34, Kapitel VII.3]). Sei zunächst<br />

der Fall K = R betrachtet. Wir gehen in mehreren Schritten vor.<br />

1. Schritt Nach dem Weierstraß’schen Approximationssatz (Beispiel 5.15) gibt<br />

es eine Folge (pn)n∈N von Polynomen, die die Abbildung [0, 1] → [0, 1], t ↦→ √ t<br />

gleichmäßig approximiert. Ist f ∈C, so ist also |f| = �f�∞ limn→∞ pn(f 2 /�f�2 ∞)<br />

im Abschluss C von C in Cb(E; R).<br />

2. Schritt Indem wir den 1. Schritt auf die Algebra C anwenden, folgt, dass mit<br />

f,g ∈ C auch f ∨ g = 1<br />

1<br />

2 (f + g + |f − g|) und f ∧ g = 2 (f + g −|f − g|) in C<br />

liegen.<br />

3. Schritt Für jedes f ∈ Cb(E; R), jedes x ∈ E und jedes ε>0 existiert ein<br />

gx ∈ C mit gx(x) =f(x) und gx(y) ≤ f(y) +ε für jedes y ∈ E. DaC Punkte<br />

trennt, existiert für jedes z ∈ E \{x} ein Hz ∈Cmit Hz(z) �= H(x) =0.Für diese<br />

z definieren wir hz ∈Cdurch hz(y) =f(x) + f(z)−f(x)<br />

Hz(z) Hz(y) für jedes y ∈ E.<br />

Zudem setzen wir hx := f. Dannisthz(x) =f(x) und hz(z) =f(z) für jedes<br />

z ∈ E. Daf und hz stetig sind, existiert zu jedem z ∈ E eine offene Umgebung<br />

Uz ∋ z mit h(y) ≤ f(y)+ε für jedes y ∈ Uz. Wir bilden eine endliche Überdeckung<br />

Uz1 ,...,Uzn von E mit solchen Umgebungen und setzen gx =min(hz1 ,...,hzn ).<br />

Nach Schritt 2 ist gx ∈ C.

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