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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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26.3 Eindeutigkeit schwacher Lösungen via Dualität 573<br />

Für x ∈ R n und ϕ ∈ E ′ schreiben wir x ϕ := �<br />

i∈S x(i)ϕ(i) . Wir zeigen, dass X<br />

und Y dual zueinander sind mit der Dualitätsfunktion H(x, ϕ) =x ϕ :<br />

Ex[X ϕ<br />

t ]=Eϕ[x Yt ] für alle ϕ ∈ S N0 ,x∈ [0, 1] S ,t≥ 0. (26.32)<br />

Sei mx,ϕ (t) :=Ex[X ϕ<br />

t ] und gx,ϕ (t) :=Eϕ[xYt ]. Offenbar hat H die Ableitungen<br />

∂iH( · ,ϕ)(x) =ϕ(i)xϕ− {i} und ∂i∂iH( · ,ϕ)(x) =2 � � ϕ(i) ϕ−2<br />

2 x {i}. Nach der<br />

Itô-Formel ist<br />

X ϕ<br />

t − X ϕ<br />

0 −<br />

� t<br />

0<br />

�<br />

ϕ(i)r(i, j) � Xs(j) − Xs(i) � X ϕ− {i}<br />

ds<br />

i,j∈S<br />

− �<br />

i∈S<br />

� t<br />

0<br />

t<br />

� �<br />

ϕ(i) �Xs(i)(1 γ<br />

− Xs(i))<br />

2<br />

� X ϕ−2 {i}<br />

s ds<br />

ein Martingal. Indem wir Erwartungswerte bilden, erhalten wir ein System von linearen<br />

Integralgleichungen<br />

m x,0 (t) =1<br />

m x,ϕ (t) =x ϕ � t �<br />

+<br />

0<br />

i,j∈S<br />

� t<br />

+<br />

0<br />

�<br />

ϕ(i)r(i, j) m x,ϕ+ �<br />

{j}− {i}(s) x,ϕ<br />

− m (s) ds<br />

γ �<br />

� �<br />

ϕ(i)<br />

�<br />

m<br />

2<br />

x,ϕ− �<br />

{i} x,ϕ<br />

(s) − m (s) ds.<br />

i∈S<br />

(26.33)<br />

Dieses System von Gleichungen lässt sich per Induktion über n = �<br />

i∈I ϕ(i)<br />

eindeutig lösen. Wir wollen die Lösung jedoch nicht explizit ausrechnen, sondern<br />

nur zeigen, dass sie mit g x,ϕ (t) übereinstimmt, indem wir zeigen, dass g ein<br />

äquivalentes System von Differentialgleichungen löst.<br />

Für g erhalten wir wie in (26.29)<br />

d<br />

dt gx,ϕ (t) = �<br />

η∈E ′<br />

q(ϕ, η) g x,ϕ (t)<br />

= � �<br />

r(i, j) g x,ϕ+ �<br />

{j}− {i}(t) x,ϕ<br />

− g (t)<br />

i,j∈S<br />

+ �<br />

� �<br />

ϕ(i)<br />

�<br />

γ g<br />

2<br />

x,ϕ− �<br />

{i} x,ϕ<br />

(t) − g (t) .<br />

i∈S<br />

(26.34)<br />

Zusammen mit dem Startwert g x,0 (t) =1und g x,ϕ (0) = x ϕ ist das System (26.34)<br />

von Differentialgleichungen äquivalent zu (26.33). Also gilt die Dualität (26.32),<br />

und damit ist die SDGL (26.31) eindeutig schwach lösbar. (Tatsächlich kann man<br />

zeigen, dass es eine eindeutige starke Lösung gibt, sogar wenn S abzählbar unendlich<br />

ist und r gewisse Regularitätsannahmen erfüllt, beispielsweise die Q-Matrix<br />

einer Irrfahrt auf S = Z d ist, siehe [144].) ✸

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