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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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26 Stochastische Differentialgleichungen<br />

Stochastische Differentialgleichungen beschreiben die zeitliche Entwicklung von<br />

gewissen stetigen Markovprozessen mit Werten in Rn . Im Gegensatz zu klassischen<br />

Differentialgleichungen ist nicht nur die Ableitung einer Funktion angegeben, sondern<br />

zudem ein Term, der zufällige Fluktuationen beschreibt, die als Itô-Integral<br />

bezüglich einer Brown’schen Bewegung kodiert werden. Je nach dem, ob man die<br />

konkrete Brown’sche Bewegung als treibende Kraft des Rauschens ernst nimmt oder<br />

nicht, spricht man von starken oder schwachen Lösungen. Wir entwickeln im ersten<br />

Abschnitt die Theorie der starken Lösungen unter Lipschitz-Bedingungen an die<br />

Koeffizienten. Im zweiten Abschnitt lernen wir das (lokale) Martingalproblem als<br />

Methode zur Etablierung schwacher Lösungen kennen. Im dritten Abschnitt stellen<br />

wir die Methode der Dualität zur Sicherung der Eindeutigkeit von Lösungen an<br />

Beispielen vor.<br />

Da die Theorie der stochastischen Differentialgleichungen ein sehr weites Feld ist<br />

und die Dinge sehr schnell sehr technisch werden, bringen wir nur kursorisch ein<br />

paar der wichtigsten Ergebnisse, zum Teil ohne Beweis, um sie dann an Beispielen<br />

zu illustrieren.<br />

26.1 Starke Lösungen<br />

Wir betrachten eine stochastische Differentialgleichung (SDGL) von dem Typ<br />

X0 = ξ,<br />

dXt = σ(t, Xt) dWt + b(t, Xt) dt.<br />

(26.1)<br />

Dabei ist W = (W1 ,...,Wm ) eine m-dimensionale Brown’sche Bewegung, ξ<br />

eine von W unabhängige Rn � -wertige Zufallsvariable mit Verteilung μ, σ(t, x) =<br />

σij(t, x) � i=1,...,n eine reelle n × m Matrix sowie b(t, x) =<br />

j=1,...,m<br />

� bi(t, x) �<br />

i=1,...,n ein<br />

n-dimensionaler Vektor. Die Abbildungen (t, x) ↦→ σij(t, x) und (t, x) ↦→ bi(t, x)<br />

seien messbar.<br />

Unter einer Lösung X von (26.1) wollen wir natürlich einen stetigen, adaptierten<br />

stochastischen Prozess X mit Werten in R n verstehen, der die folgende Integralgleichung<br />

erfüllt

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