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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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506 23 Große Abweichungen<br />

0.01<br />

0.008<br />

0.006<br />

0.004<br />

0.002<br />

–0.8 –0.6 –0.4 –0.2 0 0.2 0.4 0.6 0.8<br />

–0.002<br />

m<br />

–0.004<br />

–0.006<br />

–0.008<br />

beta=0.9<br />

beta=1.0<br />

beta=1.1<br />

Abb. 23.1. Die verschobene freie Energie F β (m) − F β (0) des Weiss’schen Ferromagneten<br />

ohne äußeres Feld (h =0).<br />

Ratenfunktion I(x) =H(x|λ), woH(x|λ) die relative Entropie von x bezüglich λ<br />

ist. Nach (23.14) ist H(x|λ) = log(#Σ) − H(x), woH(x) die Entropie von x ist.<br />

Wir definieren die freie Energie (oder das Helmholtz-Potential) pro Teilchen als<br />

F β (x) :=U(x) − β −1 H(x).<br />

Der Satz über das gekippte LDP liefert nun, dass die Folge der Boltzmann-Verteilungen<br />

(μ β n)n∈N ein LDP erfüllt mit Rate n und Ratenfunktion<br />

I β (x) =F β (x) − inf<br />

y∈M1(Σ) F β (y).<br />

Für großes n ist die Boltzmann Verteilung auf diejenigen x konzentriert, die die freie<br />

Energie minimieren. Dies können für unterschiedliche Temperaturen (also Werte<br />

von β) sehr unterschiedliche Zustände sein. Daher treten bei kritischen Temperaturen<br />

Phasenübergänge auf, und chemische Reaktionen laufen bei unterschiedlichen<br />

Temperaturen in unterschiedlichen Richtungen ab.<br />

Beispiel 23.20. Wir betrachten den Weiss’schen Ferromagneten. Dies ist ein mikroskopisches<br />

Modell für Magnetismus, das davon ausgeht, dass jedes von n ma-<br />

gnetischen Teilchen eine von den zwei Ausrichtungen σi ∈ Σ = {−1, +1} hat.<br />

Die mittlere Magnetisierung m = 1 �n i=1 σi beschreibt den Zustand des Systems<br />

n<br />

vollständig (da die Teilchen ununterscheidbar sind) und ist die relevante makroskopische<br />

Messgröße. Die Grundidee ist, dass es energetisch günstiger ist, wenn Teilchen<br />

magnetisch parallel ausgerichtet sind, als wenn sie antiparallel ausgerichtet

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