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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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470 21 Die Brown’sche Bewegung<br />

Nach Übung 21.4.2 ist (W 2 t − t)t≥0 ein stetiges Martingal. Offenbar ist auch<br />

(Wt � Wt )t≥0 ein stetiges Martingal. Nach dem Gezeigten sind also die Prozesse<br />

W 2 −〈W 〉 und W � W −〈W, � W 〉 Martingale. Wir werden sehen (Satz 21.70), dass<br />

die quadratische Variation 〈M(ω)〉 eines quadratintegrierbaren, stetigen Martingals<br />

M stets existiert (für fast alle ω), und dass der Prozess 〈M〉 eindeutig charakterisiert<br />

ist durch die Eigenschaft, dass M 2 −〈M〉 ein Martingal ist.<br />

Um eine ähnliche Aussage auch für stetige Martingale zu erhalten, die nicht quadratisch<br />

integrierbar sind, treffen wir die folgende Definition.<br />

Definition 21.66 (Lokales Martingal). Sei F eine Filtration auf (Ω,F, P) und τ<br />

ein F-Stoppzeit. Ein adaptierter, reeller stochastischer Prozess M =(Mt)t≥0 heißt<br />

lokales Martingal bis τ, falls es eine Folge (τn)n∈N von Stoppzeiten gibt mit τn ↑ τ<br />

fast sicher, und so, dass für jedes n ∈ N der gestoppte Prozess M τn =(Mτn∧t)t≥0<br />

ein gleichgradig integrierbares Martingal ist. Eine solche Folge (τn)n∈N heißt lokalisierende<br />

Folge für M. M heißt lokales Martingal schlechthin, falls M ein lokales<br />

Martingal bis τ ≡∞ist. Mit Mloc,c bezeichnen wir den Raum der stetigen lokalen<br />

Martingale.<br />

Bemerkung 21.67. Sei M ein stetiger, adaptierter Prozess und τ eine Stoppzeit.<br />

Dann sind äquivalent:<br />

(i) M ist ein lokales Martingal bis τ.<br />

(ii) Es gibt eine Folge (τn)n∈N von Stoppzeiten mit τn ↑ τ fast sicher, sodass<br />

jedes M τn ein Martingal ist.<br />

(iii) Es gibt eine Folge (τn)n∈N von Stoppzeiten mit τn ↑ τ fast sicher, sodass<br />

jedes M τn ein beschränktes Martingal ist.<br />

In der Tat: (iii) =⇒ (i) =⇒ (ii) ist trivial. Gelte also (ii), und sei τ ′ n definiert durch<br />

τ ′ n := inf{t ≥ 0: |Mt| ≥n} für jedes n ∈ N.<br />

Da M stetig ist, gilt τ ′ n ↑∞.Alsoist (σn)n∈N := (τn ∧ τ ′ n) eine lokalisierende<br />

Folge für M, sodass jedes M σn ein beschränktes Martingal ist. ✸<br />

Bemerkung 21.68. Ein beschränktes lokales Martingal M ist stets auch ein Martingal.<br />

In der Tat: Ist |Mt| ≤C

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