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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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162 7 L p -Räume und Satz von Radon-Nikodym<br />

Beweis. Für den Beweis greifen wir zurück auf den Satz von Radon-Nikodym (Korollar<br />

7.34). Allerdings skizzieren wir den Beweis nur, weil wir die Theorie der<br />

signierten Maße und Inhalte nicht vertiefen wollen. Ein signierter Inhalt ν ist eine<br />

additive Mengenfunktion, die sich als Differenz ν = ν + − ν − zweier endlicher<br />

Inhalte darstellen lässt, also auch negative Werte annehmen kann. (Diese Begriffsbildung<br />

ist analog zu der des signierten Maßes, das sich ja als Differenz zweier<br />

Maße darstellen lässt.)<br />

Da κ eine Isometrie ist, ist κ insbesondere injektiv. Wir müssen also nur noch zeigen,<br />

dass κ surjektiv ist. Sei F ∈ (L p (μ)) ′ .Dannistν(A) =F ( A) ein signierter Inhalt<br />

auf A, und es gilt<br />

|ν(A)| ≤�F � ′ p (μ(A)) 1/p .<br />

Da μ ∅-stetig ist, ist also auch ν ∅-stetig und daher ein signiertes Maß auf A. Es gilt<br />

sogar ν ≪ μ. Nach dem Satz von Radon-Nikodym (Korollar 7.34) (angewandt auf<br />

die Maße ν − und ν + , vergleiche Übung 7.5.1) besitzt ν eine Dichte bezüglich μ,<br />

also eine messbare Funktion f mit ν = fμ.<br />

Sei Ee := {g : g ist Elementarfunktion mit μ(g �= 0)< ∞} und E + e := {g ∈<br />

Ee : g ≥ 0}. Dannistfür g ∈ Ee<br />

�<br />

F (g) = gf dμ. (7.13)<br />

Um zu zeigen, dass (7.13) für alle g ∈L p (μ) gilt, müssen wir zunächst zeigen, dass<br />

f ∈L q (μ) liegt. Wir unterscheiden zwei Fälle.<br />

Fall 1: p =1. Für jedes α>0 ist<br />

μ({|f| >α}) ≤ 1<br />

ν({|f| >α})<br />

α<br />

= 1<br />

α F ( {|f|>α}) ≤ 1<br />

α �F �′ 1 ·� {|f|>α}�1 = 1<br />

α �F �′ 1 · μ({|f| >α}).<br />

Es folgt μ({|f| >α}) =0, falls α>�F � ′ 1, also �f�∞ ≤�F � ′ 1 < ∞.<br />

Fall 2: p ∈ (0, ∞). Nach Satz 1.96 existieren g1,g2,... ∈ E + e so, dass gn ↑|f|<br />

μ–f.ü. Setzen wir hn =sign(f)(gn) q−1 ∈ Ee,sogilt<br />

�gn� q �<br />

q ≤ hnf dμ = F (hn)<br />

≤ �F � ′ p ·�hn�p = �F � ′ p · (�gn�q) q−1 ,<br />

also ist �gn�q ≤ �F � ′ p. Monotone Konvergenz (Satz 4.20) liefert nun �f�q ≤<br />

�F � ′ p < ∞ also f ∈L q (μ).<br />

Daher ist die Abbildung � F : g ↦→ � gf dμ in (L p (μ)) ′ und � F (g) =F (g) für jedes<br />

g ∈ Ee.Da � F stetig ist und Ee ⊂ L p (μ) dicht liegt, gilt schon � F = F . ✷

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