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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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284 15 Charakteristische Funktion und Zentraler Grenzwertsatz<br />

Beispiel 15.5 (nach [72]). Im vorangehenden Satz können wir nicht ohne Weiteres<br />

auf die Beschränktheit von X verzichten, selbst wenn alle Momente existieren<br />

(es gibt allerdings schwächere Bedingungen, siehe Korollar 15.32). Wir betrachten<br />

hierzu X := exp(Y ), wobei Y ∼N0,1. Die Verteilung von X heißt auch Log-<br />

Normalverteilung. Für jedes n ∈ N ist nY verteilt wie die Summe von n2 unabhängigen,<br />

standardnormalverteilten Zufallsvariablen nY D = Y1 + ...+ Yn2.Also ist für n ∈ N<br />

E[X n ]=E[e nY ]=E[e Y1+...+Yn2 n<br />

]=<br />

2<br />

�<br />

E[e Yi ]=E[e Y ] n2<br />

=<br />

i=1<br />

�� ∞<br />

(2π)<br />

−∞<br />

−1/2 e y e −y2 � 2<br />

n<br />

/2<br />

dy<br />

= e n2 /2 .<br />

(15.1)<br />

Wir wollen nun gleich eine ganze Familie von Verteilungen konstruieren, die die<br />

gleichen Momente wie X besitzen. Nach der Transformationsformel für Dichten<br />

(Satz 1.101) hat die Verteilung von X die Dichte<br />

f(x) = 1<br />

√ x<br />

2π −1 �<br />

exp − 1<br />

2 log(x)2<br />

�<br />

für x>0.<br />

Für α ∈ [−1, 1] definieren wir Wahrscheinlichkeitsdichten fα auf (0, ∞) durch<br />

fα(x) =f(x) � 1+α sin(2π log(x)) � .<br />

Um zu zeigen, dass fα eine Dichte ist und die selben Momente wie f besitzt, reicht<br />

es zu zeigen, dass für jedes n ∈ N0 gilt<br />

m(n) :=<br />

� ∞<br />

0<br />

x n f(x) sin(2π log(x)) dx =0.<br />

Mit der Substitution y = log(x) − n erhalten wir (wegen sin(2π(y + n)) =<br />

sin(2πy))<br />

m(n) =<br />

� ∞<br />

−∞<br />

e yn+n2<br />

(2π) −1/2 e −(y+n)2 /2<br />

sin(2π(y + n)) dy<br />

=(2π) −1/2 e n2 /2<br />

� ∞<br />

e<br />

−∞<br />

−y2 /2<br />

sin(2πy) dy =0,<br />

wobei die letzte Gleichheit folgt, weil der Integrand eine ungerade Funktion ist. ✸<br />

Satz 15.6 (Laplace-Transformation). Ein endliches Maß μ auf [0, ∞) ist eindeutig<br />

bestimmt durch Angabe der Laplace-Transformierten<br />

�<br />

Lμ(λ) := e −λx μ(dx) für λ ≥ 0.

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