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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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354 17 Markovketten<br />

Das hier verwendete Vorgehen hat den Nachteil, dass wir den lokalen zentralen<br />

Grenzwertsatz bemüht haben, den wir nicht bewiesen haben. Wir wollen daher weitere<br />

Ansätze betrachten, die ohne dieses Hilfsmittel auskommen und auch an sich<br />

von Interesse sind.<br />

Betrachten wir zunächst die eindimensionale einfache Irrfahrt, die mit Wahrscheinlichkeit<br />

p einen Schritt nach rechts macht und mit Wahrscheinlichkeit 1 − p einen<br />

Schritt nach links. Dann ist<br />

∞�<br />

� �<br />

2n<br />

G(0, 0) = (p(1 − p))<br />

n<br />

n =<br />

n=0<br />

∞�<br />

� �<br />

−1/2<br />

(−p(1 − p))<br />

n<br />

n .<br />

Unter Benutzung des verallgemeinerten binomischen Lehrsatzes (Lemma 3.5) folgt<br />

⎧<br />

⎨ 1<br />

� , falls p �=<br />

G(0, 0) = (1 − 4p(1 − p))<br />

⎩<br />

1<br />

2 ,<br />

∞, falls p = 1<br />

2 .<br />

(17.19)<br />

Wir erhalten also, dass die einfache Irrfahrt auf Z genau dann rekurrent ist, wenn<br />

sie symmetrisch ist, also falls p = 1<br />

2 gilt.<br />

Die Transienz im Falle p �= 1<br />

2 folgt natürlich auch direkt aus dem starken Gesetz<br />

der großen Zahl, denn limn→∞ 1<br />

nXn = E0[X1] =2p− 1 fast sicher. Tatsächlich<br />

haben wir bei diesem Argument nur benutzt, dass die einzelnen Schritte von X<br />

einen Erwartungswert haben, der ungleich Null ist.<br />

Betrachten wir nun die allgemeinere Situation, wo X nicht notwendigerweise nur zu<br />

den nächsten Nachbarn springt, wo aber immer noch E0[|X1|] < ∞ und E0[X0] =<br />

0 gelten. Das starke Gesetz der großen Zahl liefert hier nicht direkt die gewünschte<br />

Aussage, sondern wir müssen etwas sorgfältiger argumentieren.<br />

Die Markoveigenschaft liefert für jedes N ∈ N und y �= x<br />

k=0<br />

k=0<br />

n=0<br />

N�<br />

N� � 1<br />

GN (x, y) := Px[Xk = y] = Px τy = k<br />

Hieraus folgt für jedes L ∈ N<br />

GN (0, 0) ≥<br />

=<br />

≥<br />

1<br />

2L +1<br />

1<br />

2L +1<br />

1<br />

2L +1<br />

�<br />

|y|≤L<br />

N�<br />

�<br />

Py[Xl = y] ≤ GN (y, y).<br />

� N−k<br />

l=0<br />

GN (0,y)<br />

�<br />

k=0 |y|≤L<br />

N�<br />

p k (0,y)<br />

�<br />

k=1 y: |y/k|≤L/N<br />

p k (0,y).<br />

Nach dem schwachen Gesetz der großen Zahl ist lim infk→∞<br />

für jedes ε>0, also folgt, wenn wir L = εN setzen<br />

�<br />

|y|≤εk pk (0,y)=1

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