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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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276 14 W-Maße auf Produkträumen<br />

A paarweise disjunkt und A := �∞ n=1 An, sogibtesabzählbare Jn ⊂ I mit An �<br />

∈<br />

σ(XJn ) für n ∈ N. Setze J = n∈N Jn. Dann ist jedes An in σ(XJ) und damit<br />

auch A ∈ σ(XJ), also<br />

P (A) = ˜ ∞�<br />

∞�<br />

PJ(A) = ˜PJ(An) = P (An).<br />

n=1<br />

Damit ist P als W-Maß erkannt. ✷<br />

Beispiel 14.37. Sei � (Ωi,τi), i∈ I � eine beliebige Familie von polnischen Räumen<br />

(Erinnerung: nach Satz 8.35 sind polnische Räume auch Borel’sche Räume),<br />

Ai = σ(τi) und Pi ein beliebiges W-Maß auf (Ωi, Ai). Für endliches J ⊂ I sei<br />

PJ = �<br />

j∈J Pj das Produktmaß der Pj, j ∈ J. Offenbar ist die Familie (PJ, J⊂ I<br />

endlich) projektiv. Wir nennen<br />

P = �<br />

i∈I<br />

Pi := lim PJ<br />

←−<br />

J↑I<br />

das Produktmaß auf (Ω,A). Unter P sind alle Projektionen Xj unabhängig. ✸<br />

Beispiel 14.38. (Pólya’sches Urnenmodell) (Vergleiche Beispiel 12.29.) Zunächst<br />

befinden sich k rote und n − k blaue Kugeln in einer Urne. Es wird in jedem Zeitschritt<br />

eine Kugel gezogen und zusammen mit einer weiteren Kugel der selben Farbe<br />

zurückgelegt. Zur Zeit i ∈ N0 befinden sich also n + i Kugeln in der Urne, wobei<br />

die Anzahl Xi der roten Kugeln zufällig ist.<br />

Formal definieren wir das Modell so: Sei n ∈ N und k ∈ {0,...,n}. Sei<br />

I = N0,Ωi = {0,...,n + i}, i ∈ N. Setze P0[{k}] = 1 und definiere die<br />

stochastischen Kerne κi von Ωi nach Ωi+1 durch<br />

n=1<br />

⎧<br />

⎪⎨<br />

xi<br />

n+i<br />

κi(xi, {xi+1}) =<br />

⎪⎩<br />

, falls xi+1 = xi +1,<br />

1 − xi<br />

n+i , falls xi+1<br />

0,<br />

= xi,<br />

sonst.<br />

Setze nun Pi+1 = Pi ⊗ κi. Unter dem Maß P = lim<br />

←−<br />

Pi beschreiben die Projek-<br />

i→∞<br />

tionen (Xi, i∈ N0) gerade das Pólya’sche Urnenmodell. ✸<br />

14.4 Markov’sche Halbgruppen<br />

Definition 14.39. Sei E ein polnischer Raum. Sei I ⊂ R eine nichtleere Indexmenge<br />

und (κs,t : s, t ∈ I,s

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