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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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54 2 Unabhängigkeit<br />

(iii) ” =⇒ “ Sei J ⊂ I endlich. Wir zeigen: Für je zwei endliche Mengen J und<br />

J ′ mit J ⊂ J ′ ⊂ I gilt<br />

�<br />

�<br />

P<br />

i∈J ′<br />

Ei<br />

�<br />

= �<br />

�<br />

Ei ∈ σ(Ei), falls i ∈ J,<br />

P[Ei] für jede Wahl<br />

Ei ∈Ei, falls i ∈ J ′ \ J.<br />

i∈J ′<br />

(2.7)<br />

Mit J ′ = J ist dies genau die zu zeigende Aussage.<br />

Wir führen den Beweis von (2.7) durch vollständige Induktion nach #J.Für #J =<br />

0 gilt (2.7) nach Voraussetzung des Satzes.<br />

Es gelte nun (2.7) für jedes J mit #J = n und jedes endliche J ′ ⊃ J. Sei solch ein<br />

J gewählt und j ∈ I \ J.SeiJ ′ ⊃ ˜ J := J ∪{j}. Wir zeigen nun die Gültigkeit von<br />

(2.7) mit ˜ J statt mit J.Wegen# ˜ J = n +1ist damit der Induktionsschritt gezeigt.<br />

Sei Ei ∈ σ(Ei) für jedes i ∈ J und Ei ∈Eifür jedes i ∈ J ′ \ (J ∪{j}). Wir<br />

definieren Maße μ und ν auf (Ω,A) durch<br />

�<br />

�<br />

�<br />

μ : Ej ↦→ P<br />

und ν : Ej ↦→ �<br />

P[Ei].<br />

i∈J ′<br />

Ei<br />

Nach Induktionsvoraussetzung (2.7) gilt μ(Ej) =ν(Ej) für jedes Ej ∈Ej∪{∅,Ω}.<br />

Da Ej ∪ {∅} schnittstabil ist, gilt nach Lemma 1.42 auch μ(Ej) =ν(Ej) für jedes<br />

Ej ∈ σ(Ej), das heißt, es gilt (2.7) mit J ∪{j} statt J.<br />

(iv) Dies ist trivial, weil (2.6) nur für J ⊂ I mit<br />

i∈J ′<br />

#(J ∩ Ik) ≤ 1 für jedes k ∈ K,<br />

nachgewiesen werden muss. ✷<br />

2.2 Unabhängigkeit von Zufallsvariablen<br />

Nachdem wir Unabhängigkeit von Ereignissen behandelt haben, wollen wir auch<br />

Unabhängigkeit von Zufallsvariablen betrachten. Auch hier läuft die Definition<br />

auf eine Produktformel hinaus. Formal können wir jedoch die Unabhängigkeit der<br />

von Zufallsvariablen erzeugten σ-Algebren als Definition heranziehen. Wir können<br />

dann Verteilungen von Summen unabhängiger Zufallsvariablen vermittels Faltung<br />

ausrechnen. Da wir an dieser Stelle noch keinen allgemeinen Integralbegriff zur<br />

Verfügung haben, bringen wir die Faltung zunächst nur für Zufallsvariablen mit<br />

ganzzahligen Werten.<br />

Sei I eine beliebige Indexmenge, und für jedes i ∈ I sei (Ωi, Ai) ein Messraum<br />

sowie Xi :(Ω,A) → (Ωi, Ai) eine Zufallsvariable mit erzeugter σ-Algebra<br />

σ(Xi) =X −1<br />

i (Ai).

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