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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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9.2 Martingale 191<br />

Korollar 9.34. Sei X ein Submartingal und a ∈ R. Dann ist (X − a) + ein Submartingal.<br />

Beweis. Offenbar sind 0 und Y = X − a Submartingale. Nach (iv) ist daher auch<br />

(X − a) + = Y ∨ 0 ein Submartingal. ✷<br />

Satz 9.35. Sei X ein Martingal und ϕ : R → R eine konvexe Funktion.<br />

(i) Ist<br />

E[ϕ(Xt) + ] < ∞ für jedes t ∈ I, (9.1)<br />

dann ist (ϕ(Xt))t∈I ein Submartingal.<br />

(ii) Ist t∗ := sup(I) ∈ I, so impliziert E[ϕ(Xt∗)+ ] < ∞ schon (9.1).<br />

(iii) Ist speziell p ≥ 1 und E[|Xt| p ] < ∞ für jedes t ∈ I, dann ist (|Xt| p )t∈I ein<br />

Submartingal.<br />

Beweis. (i) Es ist stets E[ϕ(Xt) − ] < ∞ (Satz 8.19), also nach Voraussetzung<br />

E[|ϕ(Xt)|] < ∞ für jedes t ∈ I. Die Jensen’sche Ungleichung (Satz 8.19) liefert<br />

für t>s<br />

E[ϕ(Xt) � �<br />

�Fs] ≥ ϕ(E[Xt<br />

�Fs]) = ϕ(Xs).<br />

(ii) Da ϕ konvex ist, ist auch x ↦→ ϕ(x) + konvex. Weiter ist nach Voraussetzung<br />

E[ϕ(Xt∗)+ ] < ∞, also gilt nach der Jensen’schen Ungleichung für jedes t ∈ I:<br />

E[ϕ(Xt) + ]=E � ϕ � E[Xt∗ �<br />

�Ft] � +� �<br />

≤ E E[ϕ(Xt∗)+ � �Ft] � = E � ϕ(Xt∗)+� < ∞.<br />

(iii) Dies ist klar, weil x ↦→ |x| p konvex ist. ✷<br />

Beispiel 9.36. (Siehe Beispiel 9.4.) Die symmetrische einfache Irrfahrt X auf Z ist<br />

ein quadratintegrierbares Martingal. Also ist (X2 n)n∈N0 ein Submartingal. ✸<br />

Übung 9.2.1. Sei Y eine Zufallsvariable mit E[|Y |] < ∞ und F eine Filtration<br />

sowie<br />

Xt := E[Y � �Ft] für jedes t ∈ I.<br />

Man zeige, dass X ein F-Martingal ist. ♣<br />

Übung 9.2.2. Sei (Xn)n∈N0 ein vorhersagbares F-Martingal. Man zeige, dass dann<br />

für jedes n ∈ N0 fast sicher Xn = X0 gilt. ♣<br />

Übung 9.2.3. Man zeige, dass die Aussage von Satz 9.35 auch gilt, wenn X nur<br />

ein Submartingal, ϕ jedoch zusätzlich monoton wachsend ist. Man zeige durch ein<br />

Beispiel, dass hier auf die Monotonie im Allgemeinen nicht verzichtet werden kann.<br />

(Vergleiche Korollar 9.34.) ♣

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