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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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14.3 Satz von Ionescu-Tulcea und Projektive Familien 273<br />

Satz 14.32 (Ionescu-Tulcea). Es gibt ein eindeutig bestimmtes W-Maß auf (Ω,A),<br />

sodass (14.11) gilt.<br />

Beweis. Die Eindeutigkeit ist klar, weil die endlichdimensionalen Rechteckzylinder<br />

einen schnittstabilen Erzeuger von A bilden. Es bleibt die Existenz zu zeigen.<br />

Wir definieren eine Mengenfunktion P auf den Zylindermengen Z durch (14.11).<br />

Offenbar ist P additiv, also ein Inhalt. Ist P nun aber ∅-stetig, so ist P nach Satz 1.36<br />

ein Prämaß und lässt sich nach dem Satz von Carathéodory (Satz 1.41) eindeutig zu<br />

einem Maß auf A fortsetzen.<br />

Sei also A0 ⊃ A1 ⊃ A2 ⊃ ...eine Folge in Z mit α := infn∈N0 P (An) > 0. Es<br />

reicht zu zeigen, dass �∞ n=0 An �= ∅. Ohne Einschränkung können wir annehmen,<br />

dass An = A ′ n × × ∞<br />

k=n+1 Ωk für gewisses A ′ n ∈An .Für n ≥ m setze<br />

hm,n(ω0,...,ωm) :=<br />

� n�<br />

k=m+1<br />

κk<br />

�<br />

�(ω0,...,ωm),A ′ �<br />

n<br />

und hm := infn≥m hm,n. Wir zeigen induktiv, dass es ϱi ∈ Ωi, i ∈ N0, gibt mit<br />

Wegen A ′ n+1 ⊂ A ′ n × Ωn+1 gilt<br />

hm,n+1(ω0,...,ωm) =<br />

≤<br />

=<br />

� n+1<br />

�<br />

hm(ϱ0,...,ϱm) ≥ α. (14.12)<br />

k=m+1<br />

� n+1<br />

�<br />

k=m+1<br />

� n�<br />

k=m+1<br />

κk<br />

κk<br />

κk<br />

�<br />

�(ω0,...,ωm),A ′ �<br />

n+1<br />

�<br />

�(ω0,...,ωm),A ′ �<br />

n × Ωn+1<br />

�<br />

�(ω0,...,ωm),A ′ �<br />

n = hm,n(ω0,...,ωm).<br />

Also gilt hm,n ↓ hm für n →∞und nach dem Satz von der monotonen Konvergenz<br />

�<br />

�<br />

hm dPm = inf<br />

n≥m<br />

hm,n dPm =inf<br />

n∈N Pn(A ′ n)=α.<br />

Daher gilt (14.12) für m =0. Gelte nun (14.12) für ein m ∈ N0. Dannist<br />

�<br />

� �<br />

hm+1(ϱ0,...,ϱm,ωm+1) κm+1 (ϱ0,...,ϱm),dωm+1<br />

�<br />

� �<br />

= inf hm+1,n(ϱ0,...,ϱm,ωm+1) κm+1 (ϱ0,...,ϱm),dωm+1<br />

n≥m+1<br />

= hm(ϱ0,...,ϱm) ≥ α.<br />

Es folgt (14.12) für m +1.<br />

Sei ϱ := (ϱ0,ϱ1,...) ∈ Ω. Nach Konstruktion ist α ≤ hm,m(ϱ0,...,ϱm) =<br />

A ′ m (ϱ0,...,ϱm), also ϱ ∈ Am für jedes m ∈ N und damit � ∞<br />

i=0 Ai �= ∅. ✷

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