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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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11 Martingalkonvergenzsätze und Anwendungen<br />

Wir haben Martingale X =(Xn)n∈N0 als faire Spiele kennen gelernt und festgestellt,<br />

dass sie unter gewissen Transformationen (Optionales Stoppen, diskretes stochastisches<br />

Integral) wieder zu Martingalen werden. In diesem Kapitel werden wir<br />

sehen, dass unter schwachen Bedingungen (Nichtnegativität oder gleichgradige Integrierbarkeit)<br />

Martingale fast sicher konvergieren. Zudem impliziert die Martingalstruktur<br />

die Lp-Konvergenz schon unter formal schwächeren Annahmen als denen,<br />

die wir in Kapitel 7 gesehen haben. Die grundlegenden Ideen dieses Kapitels liegen<br />

in der Doob’schen Ungleichung (Satz 11.2) und in der Aufkreuzungsungleichung<br />

(Lemma 11.3).<br />

11.1 Die Doob’sche Ungleichung<br />

Wir haben mit der Kolmogorov’schen Ungleichung (Satz 5.28) eine Ungleichung<br />

kennen gelernt, die analog zur Chebyshev’schen Ungleichung die Wahrscheinlichkeit<br />

für große Werte des Maximums eines quadratisch integrierbaren Prozesses mit<br />

unabhängigen, zentrierten Zuwächsen nach oben abschätzt. An dieser Stelle wollen<br />

wir die Ungleichung in mehrere Richtungen verbessern. Einerseits wollen wir<br />

Martingale betrachten. Andererseits wollen wir mit weniger als zweiten Momenten<br />

auskommen, beziehungsweise bei Anwesenheit höherer Momente die Ungleichung<br />

verschärfen.<br />

Sei I ⊂ N0 und X =(Xn)n∈I ein stochastischer Prozess. Wir schreiben für n ∈ N<br />

X ∗ n =sup{Xk : k ≤ n} und |X| ∗ n =sup{|Xk| : k ≤ n}.<br />

Lemma 11.1. Ist X ein Submartingal, dann gilt für jedes λ>0<br />

λ P � X ∗ n ≥ λ � ≤ E � Xn {X∗ n≥λ} � � �<br />

≤ E |Xn| {X∗ n≥λ} .<br />

Beweis. Die zweite Ungleichung ist trivial. Für die erste betrachte<br />

τ := inf � k ∈ I : Xk ≥ λ � ∧ n.<br />

Nach Satz 10.11 (Optional Sampling Theorem) ist

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