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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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40 1 Grundlagen der Maßtheorie<br />

(ii) Seien fn wie oben, Bn,i := {ω : fn(ω)−fn−1(ω) =i 2 −n } und βn,i = i 2 −n<br />

für n ∈ N und i =1,...,2n .Manüberlege sich, dass �2 n<br />

i=1 Bn,i = Ω. Dannist<br />

fn − fn−1 = 2n �<br />

βn,i Bn,i . Nach Umnummerierung (n, i) ↦→ m erhalten wir<br />

i=1<br />

(αm)m∈N und (Am)m∈N, sodass<br />

f = f0 +<br />

∞�<br />

(fn − fn−1) =<br />

n=1<br />

∞�<br />

m=1<br />

αm Am . ✷<br />

Als Korollar zu dieser Strukturaussage für messbare [0, ∞]-wertige Abbildungen<br />

zeigen wir das Faktorisierungslemma.<br />

Korollar 1.97 (Faktorisierungslemma). Seien (Ω ′ , A ′ ) ein Messraum und Ω eine<br />

nichtleere Menge. Sei f : Ω → Ω ′ eine Abbildung. Eine Abbildung g : Ω → R<br />

ist genau dann messbar bezüglich σ(f) – B(R), wenn es eine messbare Abbildung<br />

ϕ :(Ω ′ , A ′ ) → (R, B(R)) gibt mit g = ϕ ◦ f.<br />

Beweis. ” ⇐= “ Ist ϕ messbar und g = ϕ ◦ f, soistg messbar nach Satz 1.80.<br />

” =⇒ “ Sei nun g messbar bezüglich σ(f) – B(R). Wir betrachten zunächst den<br />

Fall, wo g nichtnegativ ist. Dann existieren messbare Mengen A1,A2 ... ∈ σ(f)<br />

sowie Zahlen α1,α2,...,∈ [0, ∞) mit g = �∞ n=1 αn An .NachderDefinition<br />

von σ(f) gibt es für jedes n ∈ N eine Menge Bn ∈A ′ mit f −1 (Bn) =An, also<br />

mit An = Bn ◦ f.Wirdefinieren nun ϕ : Ω′ → R durch<br />

ϕ =<br />

∞�<br />

αn Bn<br />

n=1<br />

.<br />

Offenbar ist ϕ messbar bezüglich A ′ – B(R), und es gilt g = ϕ ◦ f.<br />

Sei nun der allgemeine Fall betrachtet, wo g auch negative Werte annehmen kann.<br />

Dann existieren messbare Abbildungen ϕ − und ϕ + mit g − = ϕ − ◦ f und g + =<br />

ϕ + ◦ f. Daher leistet ϕ := ϕ + − ϕ − das Gewünschte. ✷<br />

Mit einer messbaren Abbildung wird auch ein Maß von einem Raum auf einen anderen<br />

transportiert.<br />

Definition 1.98 (Bildmaß). Seien (Ω,A) und (Ω ′ , A ′ ) Messräume und μ ein Maß<br />

auf (Ω,A). Ferner sei X :(Ω,A) → (Ω ′ , A ′ ) messbar. Das durch<br />

μ ◦ X −1 : A ′ → [0, ∞], A ′ ↦→ μ(X −1 (A ′ ))<br />

definierte Maß auf (Ω ′ , A ′ ) heißt Bildmaß von μ unter X.

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