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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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150 7 L p -Räume und Satz von Radon-Nikodym<br />

Situation, wo (V,〈 · , · 〉) ein linearer Raum mit vollständiger positiv semidefiniter<br />

symmetrischer Bilinearform ist. In diesem Fall ist N := {v ∈ V : 〈v, v〉 =0} und<br />

V0 = V/N := {f + N : f ∈ V }. Wir schreiben 〈v + N ,w+ N〉0 := 〈v, w〉 und<br />

erhalten so einen Hilbertraum (V0, 〈 · , · 〉0).<br />

Korollar 7.27. Sei (V,〈 · , · 〉) ein linearer Vektorraum mit vollständiger positiv semidefiniter<br />

symmetrischer Bilinearform. Die Abbildung F : V → R ist genau dann<br />

stetig und linear, wenn es ein f ∈ V gibt mit F (x) =〈x, f〉 für alle x ∈ V .<br />

Beweis. Die eine Implikation ist trivial. Sei also F stetig und linear. Dann ist<br />

F (0) = 0, weil F linear ist, und für jedes v ∈Nist F (v) =F (0) = 0, weil<br />

F stetig ist (klar: v liegt in jeder offenen Umgebung von 0, also muss F in v denselben<br />

Wert annehmen wie in 0). Also induziert F eine stetige lineare Abbildung<br />

F0 : V0 → R durch F0(x + N )=F (x). Nach Satz 7.26 existiert ein f + N∈V0<br />

mit F0(x + N )=〈x + N ,f+ N〉0 für jedes x + N∈V0. Nach Definition von F0<br />

und 〈 · , · 〉0 ist nun aber F (x) =〈x, f〉 für jedes x ∈ V . ✷<br />

Korollar 7.28. Die Abbildung F : L 2 (μ) → R ist genau dann stetig und linear,<br />

wenn es ein f ∈L 2 (μ) gibt mit F (g) = � gf dμ für alle g ∈L 2 (μ).<br />

Beweis. Der Raum L 2 (μ) erfüllt die Bedingungen des vorangehenden Korollars.✷<br />

7.4 Lebesgue’scher Zerlegungssatz<br />

In diesem Abschnitt benutzen wir die eben gewonnen Aussagen über Hilberträume,<br />

um ein Maß zu zerlegen in einen singulären und einen absolutstetigen Anteil bezüglich<br />

eines zweiten Maßes. Für den absolutstetigen Anteil zeigen wir, dass er eine<br />

Dichte besitzt. Seien μ und ν Maße auf (Ω,A). Nach Definition 4.13 heißt eine<br />

messbare Funktion f : Ω → [0, ∞) eine Dichte von ν bezüglich μ, falls<br />

�<br />

ν(A) := f A dμ für jedes A ∈A. (7.3)<br />

Andererseits definiert für jedes messbare f : Ω → [0, ∞) Gleichung (7.3) ein Maß<br />

ν auf (Ω,A). Wir schreiben in diesem Fall auch<br />

ν = fμ und f = dν<br />

. (7.4)<br />

dμ<br />

Beispielsweise hat die Normalverteilung ν = N0,1 die Dichte f(x) = 1<br />

√ 2π e −x2 /2<br />

bezüglich des Lebesgue-Maßes μ = λ auf R.<br />

Ist g : Ω → [0, ∞] messbar, so gilt (nach Satz 4.15)

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