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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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26.1 Starke Lösungen 553<br />

Die Existenz einer starken Lösung hängt also nicht von der konkreten Realisierung<br />

der Brown’schen Bewegung oder der Filtration F ab. ✸<br />

Definition 26.4. Wir sagen, dass die SDGL (26.1) eine eindeutige starke Lösung<br />

hat, falls es ein F wie in Definition 26.1 gibt, sodass gilt:<br />

(i) Ist W eine m-dimensionale Brown’sche Bewegung auf einem Wahrscheinlichkeitsraum<br />

(Ω,F, P) mit Filtration F und ξ eine F0-messbare von W unabhängige<br />

Zufallsvariable mit P ◦ ξ−1 = μ, dann ist X := F (ξ,W) eine<br />

Lösung von (26.2).<br />

(ii) Für jede Lösung (X, W) von (26.2) gilt X = F (ξ,W).<br />

Beispiel 26.5. Seien m = n =1und b ∈ R sowie σ>0.DerOrnstein-Uhlenbeck<br />

Prozess<br />

Xt := e bt � t<br />

ξ + σ e (t−s)b dWs, t ≥ 0, (26.3)<br />

ist eine starke Lösung der SDGL X0 = ξ und<br />

0<br />

dXt = σdWt + bXt dt.<br />

In der Terminologie von Definition 26.1 ist (im Sinne des pfadweisen Itô-Integrals<br />

bezüglich w)<br />

�<br />

F (x, w) = t ↦→ e bt � t<br />

x + e (t−s)b �<br />

dw(s)<br />

für alle w ∈CqV (also mit stetiger quadratischer Variation). Wegen P[W ∈CqV] =<br />

1, können wir F (x, w) =0setzen für w ∈ C([0, ∞); R) \CqV.<br />

In der Tat gilt nach dem Satz von Fubini für Itô-Integrale (Übung 25.3.1)<br />

ξ +<br />

� t<br />

0<br />

� t<br />

σdWs + bXs ds<br />

0<br />

� t<br />

= ξ + σWt + be<br />

0<br />

bs � t �� s<br />

ξds+ σb e<br />

0 0<br />

b(s−r) �<br />

dWr ds<br />

= ξ + σWt + � e bt − 1 � � t �� t<br />

ξ + σ be<br />

0 r<br />

b(s−r) �<br />

ds dWr<br />

= e bt � t �<br />

ξ + σ + � e b(t−r) − 1 � �<br />

σ dWr<br />

= Xt.<br />

0<br />

Man kann zeigen (siehe Satz 26.8), dass diese Lösung auch (stark) eindeutig ist. ✸<br />

Beispiel 26.6. Seien α, β ∈ R. Die eindimensionale SDGL X0 = ξ und<br />

0<br />

dXt = αXt dWt + βXt dt (26.4)

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