24.01.2013 Aufrufe

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

50 2 Unabhängigkeit<br />

�<br />

�<br />

P<br />

j∈J<br />

Aj<br />

�<br />

�<br />

�<br />

= P<br />

= �<br />

j∈J<br />

e1∈ ˜ B1<br />

Bj<br />

�<br />

··· �<br />

�<br />

�n<br />

= P<br />

n�<br />

en∈ ˜ Bn<br />

j=1<br />

j=1<br />

Bj<br />

pej =<br />

�<br />

n�<br />

�<br />

�<br />

j=1<br />

e∈ ˜ Bj<br />

pe<br />

�<br />

= �<br />

�<br />

�<br />

j∈J<br />

e∈ Ãj<br />

Dies gilt speziell natürlich für #J =1, also ist P[Ai] = �<br />

e∈Ãi pe für jedes i ∈ N.<br />

Es folgt<br />

�<br />

�<br />

�<br />

P = �<br />

P[Aj]. (2.4)<br />

j∈J<br />

Aj<br />

Da dies für alle endlichen J ⊂ N gilt, ist die Familie (Ai)i∈N unabhängig. ✸<br />

Sind A und B unabhängig, so sind auch A c und B unabhängig, denn P[A c ∩ B] =<br />

P[B] − P[A ∩ B] =P[B] − P[A]P[B] =(1− P[A])P[B] =P[A c ]P[B]. Wir<br />

wollen diese Beobachtung etwas verallgemeinern und als Satz festhalten.<br />

Satz 2.5. Sei I eine beliebige Indexmenge, und sei (Ai)i∈I eine Familie von Ereignissen.<br />

Setze B0 i = Ai und B1 i = Aci für i ∈ I. Dann sind folgende drei Aussagen<br />

äquivalent.<br />

(i) Die Familie (Ai)i∈I ist unabhängig.<br />

(ii) Es gibt ein α ∈{0, 1} I , sodass die Familie (B αi<br />

i )i∈I unabhängig ist.<br />

(iii) Für jedes α ∈{0, 1} I ist die Familie (B αi<br />

i )i∈I unabhängig.<br />

Beweis Übung!<br />

Beispiel 2.6 (Euler’sche Primzahlformel). Die Riemann’sche Zetafunktion ist<br />

definiert durch die Dirichlet-Reihe<br />

∞�<br />

ζ(s) := n −s<br />

für s ∈ (1, ∞).<br />

n=1<br />

Die Euler’sche Primzahlformel ist die Produktdarstellung<br />

ζ(s) = � � −s<br />

1 − p �−1 , (2.5)<br />

p∈P<br />

wobei P := {p ∈ N : p ist Primzahl} ist.<br />

Wir beweisen die Produktdarstellung probabilistisch. Sei Ω = N und (für festes s)<br />

P definiert durch<br />

P[{n}] =ζ(s) −1 n −s<br />

für n ∈ N.<br />

Sei pN = {pn : n ∈ N} und Pn = {p ∈P: p ≤ n}. Wir fassen pN ⊂ Ω als<br />

Ereignis auf und bemerken, dass (pN, p∈P) unabhängig ist. In der Tat: Für k ∈ N<br />

und unterschiedliche p1,...,pk ∈P ist � k<br />

i=1 piN =(p1 ···pk)N, also<br />

j∈J<br />

pe<br />

�<br />

.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!