24.01.2013 Aufrufe

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

9.1 Prozesse, Filtrationen, Stoppzeiten 185<br />

(iii) Sei (Xn)n∈Z reellwertig und stationär, und seien k ∈ N und c1,...,ck ∈ R.<br />

Dann definiert<br />

k�<br />

Yn :=<br />

i=1<br />

ciXn−i<br />

einen stationären Prozess Y =(Yn)n∈Z. Gilt c1,...,ck ≥ 0 und c1 + ...+ ck =1,<br />

so wird Y das gleitende Mittel von X (mit Gewichten c1,...,ck) genannt. ✸<br />

Die beiden folgenden Definitionen sind auch für allgemeinere halbgeordnete Mengen<br />

I sinnvoll, wir beschränken uns jedoch weiterhin auf den Fall I ⊂ R.<br />

Definition 9.9 (Filtration). Eine Familie F =(Ft, t∈ I) von σ-Algebren mit<br />

Ft ⊂Ffür jedes t ∈ I, heißt Filtration, falls Fs ⊂Ft für alle s, t ∈ I mit s ≤ t.<br />

Definition 9.10 (adaptiert). Ein stochastischer Prozess X =(Xt, t∈ I) heißt<br />

adaptiert an die Filtration F, falls Xt bezüglich Ft messbar ist für jedes t ∈ I.<br />

Gilt Ft = σ(Xs, s≤ t) für jedes t ∈ I, so schreiben wir F = σ(X) und nennen<br />

F die von X erzeugte Filtration.<br />

Bemerkung 9.11. Offenbar ist ein stochastischer Prozess stets an seine erzeugte<br />

Filtration adaptiert. Die erzeugte Filtration ist die ” kleinste“ Filtration, an die ein<br />

Prozess adaptiert ist. ✸<br />

Definition 9.12 (vorhersagbar / previsibel). Ein stochastischer Prozess X =<br />

(Xn, n ∈ N0) heißt vorhersagbar (oder previsibel) bezüglich der Filtration<br />

F =(Fn, n∈ N0), falls X0 konstant ist und für jedes n ∈ N gilt:<br />

Xn ist Fn−1-messbar.<br />

Beispiel 9.13. Seien I = N0, und seien Y1,Y2,... reelle Zufallsvariablen sowie<br />

Xn := � n<br />

m=1 Ym. Setze<br />

F0 = {∅,Ω} und Fn = σ(Y1,...,Yn) für n ∈ N.<br />

Dann ist F =(Fn, n∈ N0) =σ(Y ) die von Y =(Yn)n∈N erzeugte Filtration,<br />

und X ist an F adaptiert, also ist σ(X) ⊂ F. Offenbar ist (Y1,...,Yn) messbar<br />

bezüglich σ(X1,...,Xn), also σ(Y ) ⊂ σ(X), und daher gilt auch F = σ(X).<br />

Sei nun � Xn := � n<br />

m=1 [0,∞)(Ym). Dann ist auch � X an F adaptiert, jedoch ist im<br />

Allgemeinen F�σ( � X). ✸<br />

Beispiel 9.14. Sei I = N0, und seien D1,D2,...unabhängig und identisch verteilt<br />

mit P[Di = −1] = P[Di =1]= 1<br />

2 für jedes i ∈ N. Setze D =(Di)i∈N und

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!