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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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18.3 Markovketten Monte Carlo Methode 377<br />

Sei q die Übergangsmatrix einer beliebigen irreduziblen Markovkette auf E (mit<br />

q(x, y) =0für möglichst viele y ∈ E). Wir erstellen hieraus die Metropolis-Matrix<br />

(siehe [69, 112]).<br />

Definition 18.19. Wir definieren eine stochastische Matrix p auf E durch<br />

⎧ �<br />

⎪⎨ q(x, y)min 1,<br />

p(x, y) =<br />

⎪⎩<br />

π(y)q(y,x)<br />

�<br />

π(x)q(x,y) , falls x �= y, q(x, y) > 0,<br />

0, falls x �= y, q(x, y) =0,<br />

1 − �<br />

z�=x p(x, z), falls x = y.<br />

p heißt Metropolis-Matrix zu q und π.<br />

Man sieht direkt, dass p reversibel ist, dass also für alle x, y ∈ E gilt<br />

π(x) p(x, y) =π(y) p(y, x). (18.12)<br />

Speziell ist π invariant (Nachrechnen!). Wir erhalten sofort den folgenden Satz.<br />

Satz 18.20. Ist q irreduzibel, so ist die Metropolis-Matrix p zu q und π irreduzibel<br />

mit eindeutiger Gleichgewichtsverteilung π. Ist zudem q aperiodisch, oder π nicht<br />

die Gleichverteilung auf E,soistp aperiodisch.<br />

Zur Simulation einer Kette X, die gegen π konvergiert, können wir nun, ausgehend<br />

von einer Referenzkette, die Übergänge nach q macht, den Metropolis-<br />

Algorithmus verwenden: Schlägt die Kette mit Übergangsmatrix q einen Übergang<br />

vom aktuellen Zustand x nach y vor, so akzeptieren wir diesen Vorschlag mit Wahrscheinlichkeit<br />

π(y)q(y, x)<br />

∧ 1.<br />

π(x)q(x, y)<br />

Ansonsten bleiben wir in x stehen.<br />

In der Definition von p taucht π nur in der Form des Quotienten π(y)/π(x) auf. In<br />

vielen Fällen von Interesse ist dieser Quotient relativ leicht berechenbar, auch wenn<br />

π(x) und π(y) selber nicht leicht zu bestimmen sind. Wir wollen dies an einem<br />

Beispiel erläutern.<br />

Beispiel 18.21 (Ising Modell). Das Ising Modell ist ein thermodynamisches (und<br />

quantenmechanisches) Modell für Ferromagnetismus in Kristallen, das von folgenden<br />

Annahmen ausgeht:<br />

– Atome sitzen auf den Punkten des Gitters Λ (zum Beispiel Λ = {0,...,N−1} 2 ),<br />

– jedes Atom i ∈ Λ hat ein magnetisches Moment (Spin): x(i) ∈{−1, 1}, das<br />

entweder nach oben zeigt (x(i) =+1) oder nach unten (x(i) =−1),<br />

– benachbarte Atome wechselwirken miteinander,

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