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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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228 12 Rückwärtsmartingale und Austauschbarkeit<br />

#<br />

lim sup<br />

n→∞<br />

� ϱ ∈ S(n) : ϱ−1 (i) ≤ l für ein i ∈{1,...,k} �<br />

=0<br />

n!<br />

für jedes l ∈ N.<br />

Der Wert von An(ϕ) hängt für große n also in zu vernachlässigender Weise von den<br />

ersten l Koordinaten ab. Zusammen mit (12.8) folgt (12.7). ✷<br />

Korollar 12.18. Sei X =(Xn)n∈N austauschbar. Dann gibt es für jedes A ∈Eein<br />

B ∈T mit P[A △ B] =0.<br />

Man beachte, dass T ⊂ E ist, dass also die Aussage trivialerweise gilt, wenn wir<br />

die Rollen von E und T vertauschen.<br />

Beweis. Wegen E ⊂ σ(X1,X2,...) existiert nach dem Approximationssatz für<br />

Maße eine Folge von messbaren Mengen (Ak)k∈N mit Ak ∈ σ(X1,...,Xk) und<br />

P[A △ Ak] k→∞<br />

−→ 0. SeiCk∈ Ek messbar mit Ak = {(X1,...,Xk) ∈ Ck} für<br />

jedes k ∈ N. Mitϕk := Ck folgt aus Satz 12.17<br />

�<br />

A = E[ A |E]=E lim<br />

k→∞ ϕk(X)<br />

� �<br />

�<br />

�E = lim<br />

k→∞ E[ϕk(X)|E]<br />

= lim<br />

k→∞ E[ϕk(X)|T ]=:ψ fast sicher.<br />

Es gibt also eine T -messbare Funktion ψ mit ψ = A fast sicher. Wir können nun<br />

annehmen, dass ψ = B für ein B ∈T. ✷<br />

Als weitere Anwendung erhalten wir das 0-1 Gesetz von Hewitt und Savage [71].<br />

Korollar 12.19 (0-1 Gesetz von Hewitt-Savage). Seien X1,X2,... u.i.v. Zufallsvariablen.<br />

Dann ist die austauschbare σ-Algebra P-trivial, also P[A] ∈{0, 1} für<br />

jedes A ∈E.<br />

Beweis. Nach dem Kolmogorov’schen 0-1 Gesetz (Satz 2.37) ist T trivial. Die Aussage<br />

folgt also ohne weiteres aus Korollar 12.18. ✷<br />

12.3 Satz von de Finetti<br />

Wir zeigen in diesem Abschnitt den Struktursatz für (abzählbar) unendliche, austauschbare<br />

Familien, den wir heuristisch schon am Ende von Abschnitt 12.1 motiviert<br />

hatten. Es soll also gezeigt werden, dass eine unendliche, austauschbare Familie<br />

von Zufallsvariablen eine unabhängige, identisch verteilte Familie ist gegeben<br />

die austauschbare σ-Algebra E. Ferner berechnen wir die bedingte Verteilung der<br />

einzelnen Zufallsvariablen. Als ersten Schritt geben wir eine Definition der bedingten<br />

Unabhängigkeit an.

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