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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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546 25 Das Itô-Integral<br />

25.4 Dirichlet-Problem und Brown’sche Bewegung<br />

Ähnlich wie für diskrete Markovketten (vergleiche Kapitel 19.1) lässt sich die<br />

Lösung des Dirichlet-Problems in einem Gebiet G ⊂ Rd durch eine am Rande<br />

von G gestoppte d-dimensionale Brown’sche Bewegung beschreiben.<br />

Sei im Folgenden G ⊂ Rd eine offene, beschränkte Menge.<br />

Definition 25.35 (Dirichlet-Problem). Sei f : ∂G → R stetig. Eine Funktion<br />

u : G → R heißt Lösung des Dirichlet-Problems auf G mit Randwert f, falls u<br />

stetig ist und in G zweimal stetig differenzierbar, sowie<br />

△ u(x) =0 für x ∈ G,<br />

u(x) =f(x) für x ∈ ∂G.<br />

(25.18)<br />

Für hinreichend glatte Gebiete existiert stets eine Lösung des Dirichlet-Problems<br />

(siehe etwa [80, Korollar 4.3.3]). Gibt es eine Lösung, so ist sie stets eindeutig (wie<br />

aus Satz 25.37 folgt).<br />

Sei im Folgenden W =(W1 ,...,Wd ) eine d-dimensionale Brown’sche Bewegung<br />

bezüglich der Filtration F, die den üblichen Bedingungen genügt. Wir schreiben<br />

Px und Ex für Wahrscheinlichkeiten und Erwartungswerte, wenn W in<br />

W0 = x =(x1 ,...,xd ) ∈ Rd gestartet wird. Ist A ⊂ Rd offen, so ist<br />

τAc := inf � t>0: Wt ∈ A c�<br />

eine F-Stoppzeit (siehe Übung 21.4.4). Da G beschränkt ist, ist G ⊂ (−a, a) ×<br />

Rd−1 für gewisses a>0. AlsoistτGc ≤ τ ((−a,a)×Rd−1 (angewandt auf W<br />

) c. Nach Übung 21.2.4<br />

1 )istfür x ∈ G<br />

�<br />

Ex τGc � �<br />

≤ Ex τGc ≤ τ ((−a,a)×Rd−1 ) c<br />

� 1 1<br />

=(a− x )(a + x ) < ∞. (25.19)<br />

Speziell ist τG c < ∞ Px-fast sicher, also ist WτG c eine Px-fast sicher wohldefinierte<br />

Zufallsvariable mit Werten in ∂G.<br />

Definition 25.36. Für x ∈ G bezeichnen wir mit<br />

das harmonische Maß auf ∂G.<br />

μx,G = Px ◦ W −1<br />

τG c<br />

Satz 25.37. Ist u eine Lösung des Dirichlet-Problems auf G mit Randwert f, so<br />

ist<br />

�<br />

u(x) =Ex f(WτGc ) � �<br />

= f(y) μx,G(dy) für x ∈ G. (25.20)<br />

∂G<br />

Insbesondere ist die Lösung des Dirichlet-Problems stets eindeutig.

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