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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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494 23 Große Abweichungen<br />

Λ ∗ (z) =zt ∗ − Λ(t ∗ )=z arc tanh(z) − log � cosh(arc tanh(z)) � .<br />

Nun ist arc tanh(z) = 1 1+z<br />

log<br />

2 1 − z<br />

Es folgt<br />

cosh � arc tanh(z) � =<br />

für z ∈ (−1, 1) und<br />

Λ ∗ (z) = z<br />

z<br />

log(1 + z) − log(1 − z)+1<br />

2 2 2<br />

= 1+z<br />

2<br />

log(1 + z)+<br />

1<br />

√<br />

1 − z2 =<br />

1<br />

� .<br />

(1 − z)(1 + z)<br />

1 − z<br />

2<br />

log(1 − z).<br />

log(1 − z)+1 log(1 + z)<br />

2<br />

Dies ist aber gerade die Ratenfunktion aus Satz 23.1. ✸<br />

−1 e−|x|<br />

Übung 23.1.1. Sei X eine reelle Zufallsvariable mit Dichte f(x) =c ,<br />

1+|x| 3<br />

� ∞<br />

e<br />

wobei c =<br />

−∞<br />

−|x|<br />

dx. Man untersuche die logarithmische momentenerzeu-<br />

1+|x| 3<br />

gende Funktion Λ auf Unstetigkeitsstellen und skizziere den Graphen von Λ. ♣<br />

23.2 Prinzip der großen Abweichungen<br />

Wir wollen in diesem Abschnitt die Idee des Satzes von Cramér, die Wahrscheinlichkeiten<br />

seltener, oder untypischer, Ereignisse vermittels einer exponentiellen Rate<br />

und einer Ratenfunktion zu quantifizieren, in einen formalen Rahmen stellen. In diesem<br />

Rahmen kann die gesamte Theorie großer Abweichungen entwickelt werden;<br />

der Leser sei etwa auf die Bücher [32], [33] oder [74] verwiesen.<br />

Sei E ein polnischer Raum mit vollständiger Metrik d. Wir schreiben Bε(x) ={y ∈<br />

E : d(x, y) 0.<br />

Eine Abbildung f : E → R =[−∞, ∞] heißt halbstetig von unten, falls für<br />

jedes a ∈ R die Niveaumenge f −1 ([−∞,a]) ⊂ E abgeschlossen ist. (Speziell sind<br />

also stetige Abbildungen stets halbstetig von unten. Allerdings ist (0,1) : R → R<br />

halbstetig von unten, jedoch nicht stetig.) Äquivalent hierzu ist die Bedingung, dass<br />

limε↓0 inf f(Bε(x)) = f(x) ist für jedes x ∈ E. (Man beachte, dass inf f(A) =<br />

inf{f(x) : x ∈ A}.) Ist K ⊂ E kompakt und nichtleer, so nimmt f auf K das<br />

Infimum an. In der Tat: Für den Fall, wo f(x) =∞ für jedes x ∈ K ist, ist die<br />

Aussage trivial. Sei nun inf f(K) < ∞. Istan ↓ inf f(K) streng monoton fallend,<br />

so ist K∩f −1 ([−∞,an]) �= ∅ kompakt für jedes n ∈ N, also ist auch der unendliche<br />

Schnitt nichtleer<br />

f −1 ∞�<br />

(inf f(K)) = K ∩ f −1 ([−∞,an]) �= ∅.<br />

n=1

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