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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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26.3 Eindeutigkeit schwacher Lösungen via Dualität 567<br />

(iv) Seien γ,c > 0 und θ ∈ (0, 1). Man zeige, dass die invariante Verteilung der<br />

Lösung X der folgenden SDGL auf [0, 1]<br />

dXt = � γXt(1 − Xt) dWt + c(θ − Xt) dt<br />

gegeben ist durch die Betaverteilung β 2cγ/θ, 2cγ/(1−θ). ♣<br />

Übung 26.2.2. Sei γ>0. Seien X 1 und X 2 Lösungen von dX i t = � γX i t dW i t ,<br />

wo W 1 und W 2 zwei unabhängige Brown’sche Bewegungen sind, mit Startwerten<br />

X 1 0 = x 1 0 > 0 und X 2 0 = x 2 0 > 0. Man zeige, dass Z := X 1 + X 2 eine schwache<br />

Lösung ist von Z0 =0und dZt = √ γZt dWt. ♣<br />

26.3 Eindeutigkeit schwacher Lösungen via Dualität<br />

Mit dem Satz von Stroock und Varadhan haben wir ein starkes Kriterium für die<br />

Existenz und Eindeutigkeit von Lösungen von stochastischen Differentialgleichungen.<br />

In vielen Fällen ist jedoch gerade die Bedingung der lokal gleichgradigen Elliptizität<br />

von a (Bedingung (i) in Satz 26.26) nicht erfüllt. Dies trifft insbesondere<br />

dann zu, wenn die Lösungen nur auf Teilmengen von Rn definiert sind.<br />

Wir werden hier ein mächtiges Hilfsmittel kennen lernen, das in vielen Spezialfällen<br />

schwache Eindeutigkeit von Lösungen sichert.<br />

Definition 26.27 (Dualität). Seien X =(X x ,x∈ E) und Y =(Y y ,y∈ E ′ ) Familien<br />

von stochastischen Prozessen mit Werten in den Räumen E beziehungsweise<br />

E ′ und so, dass X x 0 = x f.s. und Y y<br />

0 = y f.s. für alle x ∈ E und y ∈ E′ .Wirsagen,<br />

dass X und Y dual zueinander sind mit Dualitätsfunktion H : E × E ′ → C,<br />

falls für alle x ∈ E, y ∈ E ′ und t ≥ 0 die Erwartungswerte E � H(X x t ,y) � und<br />

E � H(x, Y y<br />

t ) � existieren und gleich sind:<br />

E � H(X x t ,y) � = E � H(x, Y y<br />

t ) � .<br />

Wir nehmen im Folgenden an, dass σij : R n → R und bi : R n → R beschränkt auf<br />

kompakten Mengen sind für alle i =1,...,n, j =1,...,m. Wir betrachten die<br />

zeithomogene stochastische Differentialgleichung<br />

dXt = σ(Xt) dWt + b(Xt) dt. (26.24)<br />

Satz 26.28 (Eindeutigkeit via Dualität). Für jedes x ∈ R n existiere eine Lösung<br />

des lokalen Martingalproblems zu (σσ T ,b,δx). Es gebe eine Familie (Y y ,y∈ E ′ )<br />

von Markovprozessen mit Werten in dem Messraum (E ′ , E ′ ) und eine messbare Ab-<br />

bildung H : R n × E ′ → C, sodass für jedes y ∈ E ′ , x ∈ R n und t ≥ 0 der Erwar-<br />

tungswert E[H(x, Y y<br />

t )] existiert und endlich ist. Ferner sei (H( · ,y), y∈ E ′ ) eine<br />

trennende Funktionenklasse für M1(R n ) (siehe Definition 13.9).

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