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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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11.2 Martingalkonvergenzsätze 217<br />

n0, sodass Mn = Mn0 für jedes n ≥ n0. Damit ist aber auch Xn = Xn0 für jedes<br />

n ≥ n0. Offenbar ist jedoch kein Zustand x mit x �≡ 0 und x �≡ 1 stabil, denn hier<br />

gilt, falls i und j in Λ benachbart sind und x(i) �= x(j),<br />

�<br />

P[Xn �= Xn−1<br />

�Xn−1 = x] ≥ P[In−1 = i, Nn−1 = j − i] =L −d (2d) −1 .<br />

Es muss also M∞ ∈{0,L d } gelten. Nun ist aber E[M∞] =M0, also gilt<br />

P � M∞ = L d � = M0<br />

Ld und P � M∞ =0 � =1− M0<br />

.<br />

Ld Etwas formaler sehen wir den Sachverhalt, dass nur die beiden extremen Zustände<br />

stabil sind, so ein: Wir betrachten den quadratischen Variationsprozess 〈M〉 von M.<br />

Dann ist<br />

n�<br />

n�<br />

〈M〉n = {Mk�=Mk−1} =<br />

Also ist<br />

k=1<br />

k=1<br />

L 2d ≥ Var[Mn] =E[〈M〉n]<br />

n�<br />

=<br />

k=1<br />

{Xk−1(Ik)�=Xk−1(Ik+Nk)}.<br />

P[Xk−1(Ik) �= Xk−1(Ik + Nk)]<br />

≥ (2d) −1 L −d<br />

n�<br />

k=1<br />

P[Mk−1 �∈ {0,L d }].<br />

Es folgt, dass � ∞<br />

k=1 P[Mk−1 �∈ {0,L d }] ≤ 2dL 3d < ∞, also ist nach dem Lemma<br />

von Borel-Cantelli M∞ ∈{0,L d }. ✸<br />

Beispiel 11.17 (Satz von Radon-Nikodym). Wir wollen mit Hilfe des Martingalkonvergenzsatzes<br />

einen alternativen Beweis des Satzes von Radon-Nikodym (Korollar<br />

7.34) angeben.<br />

Sei (Ω,F, P) ein W-Raum und Q ein weiteres W-Maß auf (Ω,A). Wir nehmen<br />

zudem an, dass F abzählbar erzeugt ist, dass es also (höchstens) abzählbar viele<br />

Mengen A1,A2,...∈Fgibt, sodass F = σ({A1,A2,...}). Dies ist beispielsweise<br />

dann richtig, wenn F die Borel’sche σ-Algebra auf einem polnischen Raum ist.<br />

Speziell können wir für den Fall Ω = Rd offene Kugeln mit rationalen Radien und<br />

rationalen Zentren nehmen.<br />

Wir bilden nun eine Filtration F =(Fn)n∈N, indem wir Fn := σ({A1,...,An})<br />

setzen. Offenbar ist #Fn < ∞ für jedes n ∈ N. Genauer gilt, dass es eine endliche<br />

(eindeutig bestimmte) Teilmenge Zn ⊂Fn \ {∅} gibt mit B = �<br />

C für jedes<br />

C∈Zn<br />

C⊂B<br />

B ∈Fn. Zn ist die Zerlegung von Fn in ” Atome“. Schließlich definieren wir einen<br />

stochastischen Prozess (Xn)n∈N durch

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