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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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Vorwort<br />

Das vorliegende Buch basiert auf den vierstündigen Vorlesungen Stochastik I und<br />

Stochastik II, die ich in den vergangenen Jahren an der Universität zu Köln und<br />

an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz gehalten habe, und die an eine<br />

Vorlesung über elementare Stochastik anschließen. Eine gewisse Vertrautheit mit<br />

den Ideen der elementaren Stochastik wird zwar nicht formal vorausgesetzt, dem<br />

Leser jedoch empfohlen.<br />

Ziel dieses Buches ist es, die zentralen Objekte und Konzepte der <strong>Wahrscheinlichkeitstheorie</strong><br />

vorzustellen: Zufallsvariablen, Unabhängigkeit, Gesetze der großen<br />

Zahl und zentrale Grenzwertsätze, Martingale, Austauschbarkeit und unbegrenzte<br />

Teilbarkeit, Markovketten und -prozesse sowie den Zusammenhang mit der diskreten<br />

Potentialtheorie, Kopplung, Ergodentheorie, die Brown’sche Bewegung und<br />

das Itô-Integral (nebst stochastischen Differentialgleichungen), den Poisson’schen<br />

Punktprozess, Perkolation und die Theorie der großen Abweichungen, sowie stochastische<br />

Differentialgleichungen.<br />

Die Maß- und Integrationstheorie wird entwickelt, soweit sie für das Verständnis<br />

und die Formulierung der <strong>Wahrscheinlichkeitstheorie</strong> notwendig ist: Konstruktion<br />

von Maßen und Integralen, Satz von Radon-Nikodym und reguläre bedingte Verteilungen,<br />

Konvergenzsätze für Funktionen (Lebesgue) und Maße (Prohorov) und<br />

Konstruktion von Maßen in Produkträumen. Die einzelnen maßtheoretischen Kapitel<br />

kommen nicht als Block am Anfang des Buches, obwohl sie so geschrieben sind,<br />

dass das möglich wäre, nämlich unabhängig von den wahrscheinlichkeitstheoretischen<br />

Kapiteln, sondern abwechselnd mit wahrscheinlichkeitstheoretischen Kapiteln,<br />

die so gebaut sind, dass sie mit den gerade zur Verfügung stehenden Begriffen<br />

auskommen (beispielsweise kann man Perkolation studieren, ohne einen Integralbegriff<br />

an der Hand zu haben). Als einzige Ausnahme wird die systematische Konstruktion<br />

von unabhängigen Zufallsvariablen erst im 14ten Kapitel nachgeliefert.<br />

Ich verspreche mir von diesem Vorgehen eine Auflockerung des maßtheoretischen<br />

Stoffes, der von manchen als etwas trocken empfunden wird. Letztlich ist dieses<br />

genauso eine Geschmacksfrage wie diejenige, welches der beiden Themen als linke<br />

und welches als rechte Hand anzusehen ist.<br />

Wer eine maßtheoretische Grundbildung hat, kann insbesondere das erste Kapitel<br />

beim ersten Lesen zunächst überspringen und braucht eventuell nur Einzelnes darin<br />

nachzuschlagen. Das Gleiche gilt für das vierte Kapitel (Integrationstheorie).

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