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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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8.2 Bedingte Erwartungen 171<br />

Also gilt E[ A Y E[X |F]] = E[ A YX]. Im allgemeinen Fall schreiben wir X =<br />

X + − X − und Y = Y + − Y − und nutzen die Linearität der bedingten Erwartung<br />

aus.<br />

(iv) Die zweite Gleichung folgt aus (iii) mit Y = E[X |G] und X =1. Sei nun<br />

A ∈G. Dann ist insbesondere auch A ∈F, also<br />

E � AE[E[X |F]|G] � = E � AE[X |F] � = E[ A X] = E � A E[X |G] � .<br />

(v) Das folgt aus (i) und (ii) mit X = X + − X − .<br />

(vi) Trivialerweise ist E[X] messbar bezüglich F. SeiA ∈F. Dann sind X und<br />

A unabhängig, also ist E[E[X |F] A] =E[X A] =E[X] E[ A].<br />

(vii) Für jedes A ∈Fund B ∈Agilt P[A ∩ B] =0, falls P[A] =0ist, und<br />

P[A∩B] =P[B], falls P[A] =1ist. Also ist F von A unabhängig und damit auch<br />

von jeder Teil-σ-Algebra von A. Speziell ist F von σ(X) unabhängig. Die Aussage<br />

folgt also aus (vi).<br />

n→∞<br />

(viii) Sei |Xn| ≤Y für jedes n ∈ N und Xn −→ X fast sicher. Setze Zn :=<br />

supk≥n |Xk − X|. Dannist0≤ Zn ≤ 2Y und Zn<br />

f.s.<br />

−→ 0. Nach Korollar 6.26<br />

(majorisierte Konvergenz) gilt E[Zn] n→∞<br />

−→ 0, also nach der Dreiecksungleichung<br />

E �� �E[Xn |F]−E[X |F] � � � ≤ E[E[|Xn−X| � �F]] = E[|Xn−X|] ≤ E[Zn] n→∞<br />

−→ 0.<br />

Dies ist aber die L1 �<br />

(P)-Konvergenz in (8.7). Sei Z := lim supn→∞ E[Zn<br />

�F].<br />

Nach dem Lemma von Fatou ist<br />

E[Z] ≤ lim<br />

n→∞ E[Zn] = 0,<br />

�<br />

also Z =0und damit E[Zn<br />

�F] n→∞<br />

−→ 0 fast sicher. Nach (v) ist aber<br />

� � � �<br />

�E[Xn<br />

�F] − E[X �F] � ≤ E[Zn]. ✷<br />

Bemerkung 8.15. Intuitiv ist E[X |F] die beste Vorhersage, die wir für den Wert<br />

von X machen können, wenn uns die Information aus der σ-Algebra F zur Verfügung<br />

steht. Ist beispielsweise σ(X) ⊂ F, kennen wir also X schon, dann ist<br />

E[X |F] =X, wie in (iii) gezeigt. Am anderen Ende der Skala ist der Fall, wo<br />

X und F unabhängig sind, wir also durch Kenntnis von F keine Information über<br />

X gewinnen. Hier ist die beste Vorhersage für X der Erwartungswert selber, also<br />

E[X] =E[X |F] wie in (vii) gezeigt.<br />

Was heißt dabei aber eigentlich genau ” beste Vorhersage“? Wir wollen dies für quadratintegrierbare<br />

Zufallsvariablen X als diejenige F-messbare Zufallsvariable verstehen,<br />

die den L 2 –Abstand zu X minimiert. Dass dies die bedingte Erwartung<br />

tatsächlich tut, ist der Inhalt des folgenden Korollars. ✸

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