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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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13.4 Anwendung: Satz von de Finetti – anders angeschaut 257<br />

13.4 Anwendung: Satz von de Finetti – anders angeschaut<br />

(Nach einer Idee von Götz Kersting.) Sei E ein polnischer Raum und X1,X2,...<br />

eine austauschbare Folge von Zufallsvariablen mit Werten in E. Wir wollen hier,<br />

alternativ zu dem Rückwärtsmartingalargument aus Kapitel 12.3, einen Beweis für<br />

den Satz von de Finetti (Satz 12.26) angeben, der besagt, dass es ein zufälliges W-<br />

Maß Ξ auf E gibt, sodass, gegeben Ξ, die Zufallsvariablen X1,X2,...unabhängig<br />

und Ξ-verteilt sind. Für x =(x1,x2,...) ∈ EN seien ξn(x) := 1 �n δxl n l=1 die<br />

empirische Verteilung von x1,...,xn,<br />

μn,k(x) :=ξn(x) ⊗k = n −k<br />

n�<br />

i1,...,ik=1<br />

δ (xi1 ,...,xi k )<br />

die Verteilung auf E k des k-fachen unabhängigen Ziehens (mit Beachtung der Reihenfolge)<br />

aus (x1,...,xn) mit Zurücklegen und<br />

νn,k(x) :=<br />

(n − k)!<br />

n!<br />

n�<br />

i 1 ,...,i k =1<br />

#{i 1 ,...,i k }=k<br />

δ (xi1 ,...,xi k )<br />

die Verteilung auf E k des k-fachen unabhängigen Ziehens (mit Beachtung der Reihenfolge)<br />

aus (x1,...,xn) ohne Zurücklegen. Für jedes x ∈ E N gilt<br />

�<br />

� μn,k(x) − νn,k(x) � � TV ≤ Rn,k :=<br />

k(k − 1)<br />

.<br />

n<br />

In der Tat ist die Wahrscheinlichkeit pn,k, beim k-maligen Ziehen (mit Zurücklegen)<br />

aus n unterscheidbaren Kugeln keine zwei gleichen Kugeln zu ziehen,<br />

k−1<br />

pn,k =<br />

�<br />

(1 − l/n)<br />

l=1<br />

und Rn,k ≥ 2(1 − pn,k). Wir erhalten also die, intuitiv klare, Aussage, dass sich<br />

für n →∞die Verteilungen des k-maligen Ziehens mit und ohne Zurücklegen<br />

annähern<br />

lim<br />

n→∞ sup<br />

x∈EN �<br />

�μn,k(x) − νn,k(x) � � =0.<br />

TV<br />

Seien nun f1,...,fk ∈ Cb(E) und F (x1,...,xk) :=f1(x1) ···fk(xk). Dann gilt<br />

wegen der Austauschbarkeit der Folge X1,X2,... für jede Wahl von paarweise<br />

unterschiedlichen Zahlen 1 ≤ i1,...,ik ≤ n<br />

E[F (X1,...,Xk)] = E[F (Xi1 ,...,Xik )].<br />

Indem wir über alle solchen Wahlen von i1,...,ik mitteln, erhalten wir

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