24.01.2013 Aufrufe

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

310 15 Charakteristische Funktion und Zentraler Grenzwertsatz<br />

Als eine Anwendung des Satzes von Lindeberg-Feller bringen wir den so genannten<br />

Dreireihensatz, der auf Kolmogorov zurückgeht.<br />

Satz 15.50 (Kolmogorov’scher Dreireihensatz). Seien X1,X2,... unabhängige<br />

reelle Zufallsvariablen. Es sei K>0 und Yn := Xn {|Xn|≤K} für jedes n ∈ N.<br />

Die Reihe �∞ n=1 Xn konvergiert genau dann fast sicher, wenn die folgenden drei<br />

Bedingungen gelten:<br />

(i)<br />

(ii)<br />

(iii)<br />

∞�<br />

P[|Xn| >K] < ∞,<br />

n=1<br />

∞�<br />

E[Yn] konvergiert,<br />

n=1<br />

∞�<br />

Var[Yn] < ∞.<br />

n=1<br />

Beweis. ⇐= “ Es gelten (i), (ii) und (iii). Nach Übung 7.1.1 konvergiert wegen<br />

”<br />

(iii) die Reihe �∞ n=1 (Yn − E[Yn]) f.s. Wegen (ii) konvergiert also �∞ n=1 Yn f.s.<br />

Nach dem Lemma von Borel-Cantelli existiert ein N = N(ω), sodass |Xn| Kunendlich oft, was der<br />

Annahme widerspräche).<br />

Wir nehmen an, dass (iii) nicht gilt und führen dies zum Widerspruch. Wir setzen<br />

σ2 n = �n k=1 Var[Yk] und definieren ein Schema (Xn,l; l = 1,...,n, n ∈ N)<br />

durch Xn,l = (Yl− E[Yl])/σn. Das Schema ist zentriert und normiert. Wegen<br />

σ2 n→∞<br />

n −→ ∞, gilt für jedes ε > 0 und großes n ∈ N, dass2K < εσn, aber<br />

|Xn,l| ≤ ε für alle l = 1,...,n. Es folgt Ln(ε) n→∞<br />

−→ 0, wobei Ln(ε) =<br />

n�<br />

E � X2 �<br />

n,l {|Xn,l|≥ε} die Größe aus der Lindeberg-Bedingung ist (siehe (15.6)).<br />

l=1<br />

Nach dem Satz von Lindeberg-Feller gilt also Sn := Xn,1 +...+Xn,n<br />

n→∞<br />

=⇒ N0,1.<br />

Wie<br />

�<br />

im ersten Teil des Beweises gezeigt, folgt aus der fast sicheren Konvergenz von<br />

∞<br />

n=1 Xn und aus (i)<br />

∞�<br />

n=1<br />

Yn konvergiert fast sicher. (15.9)<br />

n→∞<br />

Insbesondere gilt Tn := (Y1 + ...+ Yn)/σn =⇒ 0. Nach dem Satz von Slutzky<br />

gilt also auch (Sn − Tn) n→∞<br />

=⇒ N0,1. Andererseits ist Sn − Tn deterministisch für<br />

jedes n ∈ N, womit die Annahme, dass (iii) nicht gilt ad absurdum geführt ist.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!