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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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508 23 Große Abweichungen<br />

Im Fall h =0hat (23.23) stets die Lösung m =0.Istβ≤ 1, soistdieseLösung<br />

eindeutig, und F β hat das globale Minimum in m =0.Istβ>1, so besitzt (23.23)<br />

zwei weitere Lösungen m β,0<br />

− ∈ (−1, 0) und m β,0<br />

+ = −m β,0<br />

bestimmt werden können.<br />

− , die nur numerisch<br />

In diesem Fall besitzt F β in 0 ein lokales Maximum und in m β,0<br />

± globale Minima.<br />

Da für große n nur noch solche Werte angenommen werden, für die F β minimal ist,<br />

liegt die Verteilung konzentriert um 0, falls β ≤ 1 und konzentriert um m β,0<br />

± , falls<br />

β>1. Im letzterem Fall ist die betragsmäßige Magnetisierung � �m β,0�<br />

�<br />

± = m β,0<br />

+ > 0.<br />

Wir haben also einen Phasenübergang zwischen einer Phase bei hoher Temperatur<br />

(β ≤ 1), wo keine Magnetisierung auftritt, und niedriger Temperatur (β > 1),<br />

wo so genannte spontane Magnetisierung auftritt (das heißt ohne Einwirkung eines<br />

äußeren Feldes).<br />

Ist h �= 0, so besitzt F β in m =0keine Minimalstelle. Vielmehr ist F β asymmetrisch<br />

und besitzt ein globales Minimum m β,h mit selbem Vorzeichen wie h, sowie<br />

für großes β noch eine weiteres lokales Minimum mit dem entgegengesetzten Vorzeichen.<br />

Die exakten Werte für die Magnetisierung können wieder nur numerisch<br />

bestimmt werden. Wir können m β,h jedoch für hohe Temperaturen (β klein) approximativ<br />

bestimmen, indem wir die Näherung tanh(β(m + h)) ≈ β(m + h)<br />

verwenden. Wir erhalten so<br />

m β,h h<br />

≈<br />

β−1 − 1 =<br />

h<br />

T − Tc<br />

für T →∞, (23.24)<br />

wo die Curie-Temperatur Tc =1die kritische Temperatur für das Auftreten von<br />

spontaner Magnetisierung ist. Die Beziehung (23.23) heißt Curie-Weiss’sches Gesetz.<br />

✸<br />

1<br />

0.8<br />

0.6<br />

0.4<br />

0.2<br />

0<br />

m<br />

h=0.2<br />

h=0.04<br />

h=0.001<br />

0.5 1 1.5 2 2.5 3 3.5<br />

Abb. 23.3. Weiss’scher Ferromagnet: Magnetisierung m β,h<br />

+ als Funktion von β.<br />

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