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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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19.1 Harmonische Funktionen 391<br />

Die so erzeugte Markovkette ˜ X ist transient mit Δ als einzigem absorbierenden<br />

Zustand. Weiterhin ist genau dann pf = f auf E \ A, wenn˜pf = f auf E \ A ist.<br />

Wegen ˜ G(y, y) =1für y ∈ A ist (vergleiche Satz 17.34)<br />

Px[Xτ = y] =Px[˜τy < ∞] = ˜ F (x, y) = ˜ G(x, y) für alle x ∈ E \ A, y ∈ A.<br />

Nun ist x ↦→ ˜ G(x, y) harmonisch auf E \ A. Nach dem Superpositionsprinzip ist<br />

auch<br />

f(x) = �<br />

˜G(x, y) g(y) (19.3)<br />

y∈A<br />

harmonisch auf E \ A. Wegen dieser Darstellung heißt, in Analogie zur kontinuierlichen<br />

Potentialtheorie, ˜ G die Greenfunktion für die Gleichung (p − I)f =0auf<br />

E \ A. ✸<br />

Definition 19.5. Wir nennen das Gleichungssystem<br />

(p − I)f(x) =0, für x ∈ E \ A,<br />

f(x) =g(x), für x ∈ A,<br />

das zu p − I gehörige Dirichlet-Problem auf E \ A mit Randwerten g auf A.<br />

(19.4)<br />

Im Folgenden wollen wir stets annehmen, dass F (x, y) > 0 ist für jedes x ∈ E \ A<br />

und jedes y ∈ A. Speziell ist dies natürlich erfüllt, wenn X irreduzibel ist.<br />

Satz 19.6 (Maximumprinzip). Sei f eine harmonische Funktion auf E \ A. Gibt<br />

es ein x0 ∈ E \ A mit f(x0) =sup x∈E f(x), soistf konstant.<br />

Beweis. Für n ∈ N sei Gn := � x ∈ E : pn (x0,x) > 0 � . Nach Voraussetzung ist<br />

f(x0) =p n f(x0) = �<br />

p n (x0,x)f(x) ≤ f(x0),<br />

x∈Gn<br />

also f(x) =f(x0) für jedes x ∈ Gn. WegenF (x0,x) > 0 für jedes x ∈ E, ist<br />

� ∞<br />

n=1 Gn = E, also f(x) =f(x0) für jedes x ∈ E. ✷<br />

Satz 19.7 (Eindeutigkeitssatz für harmonische Funktionen). Ist E \ A endlich<br />

und sind f1 und f2 harmonisch auf E \ A und f1 = f2 auf A, dann ist f1 = f2.<br />

Mit anderen Worten: Das Dirichlet-Problem (19.4) besitzt eine eindeutige Lösung,<br />

die durch (19.3) (oder äquivalent (19.1)) gegeben ist.<br />

Beweis. Nach dem Superpositionsprinzip ist f := f1−f2 harmonisch auf E\A mit<br />

f � � ≡ 0.Istsupx∈E f(x) > 0, so gibt es ein x0 ∈ E\A mit f(x0) =supx∈E f(x).<br />

A<br />

Nach dem Maximumprinzip ist dann aber f konstant und damit f ≡ 0. ✷

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