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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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8 1 Grundlagen der Maßtheorie<br />

Nach Voraussetzung ist für A ∈Eauch A ∩ E ∈E, also ist E⊂DE, falls E ∈E<br />

gilt. Nach Bemerkung 1.17(ii) ist daher auch δ(E) ⊂DE für E ∈E.Für B ∈ δ(E)<br />

und E ∈Eist also B ∩ E ∈ δ(E). Mithin gilt E ∈DB für jedes B ∈ δ(E), also<br />

E⊂DB für jedes B ∈ δ(E), und damit gilt (1.3). ✷<br />

Von besonderer Bedeutung sind σ-Algebren, die von Topologien erzeugt werden.<br />

Hier wiederum spielt natürlich der euklidische Raum R n die prominenteste Rolle,<br />

aber wir wollen auch den (unendlichdimensionalen) Raum C([0, 1]) der stetigen<br />

Funktionen [0, 1] → R im Blick haben. Auf diesem Raum wird durch die Norm<br />

�f�∞ =sup x∈[0,1] |f(x)| eine Topologie erzeugt. Zur Erinnerung bringen wir hier<br />

das Axiomensystem der Topologie.<br />

Definition 1.20 (Topologie). Sei Ω �= ∅ eine beliebige Menge. Ein Mengensystem<br />

τ ⊂ Ω heißt Topologie auf Ω, falls folgende drei Eigenschaften gelten.<br />

(i) ∅,Ω ∈ τ.<br />

(ii) Sind A, B ∈ τ,soistauchA∩B∈τ. (iii) Ist F⊂τ eine beliebige Familie, so ist auch ��<br />

A∈F A� ∈ τ.<br />

Das Paar (Ω,τ) heißt dann topologischer Raum. Die Mengen A ∈ τ heißen offen,<br />

die Mengen A ⊂ Ω mit A c ∈ τ heißen abgeschlossen.<br />

Anders als bei σ-Algebren sind bei Topologien nur endliche Schnitte, jedoch auch<br />

überabzählbare Vereinigungen erlaubt. Ist d eine Metrik auf Ω, und bezeichnet<br />

Br(x) ={y ∈ Ω : d(x, y) 0, so wird eine Topologie erzeugt durch<br />

� �<br />

τ =<br />

(x,r)∈F Br(x)<br />

�<br />

: F ⊂ Ω × (0, ∞) .<br />

Dies ist das gewöhnliche System offener Mengen, das man in den meisten Analysisbüchern<br />

findet.<br />

Definition 1.21 (Borel’sche σ-Algebra). Sei (Ω,τ) ein topologischer Raum. Die<br />

von den offenen Mengen erzeugte σ-Algebra<br />

B(Ω) :=B(Ω,τ) :=σ(τ)<br />

heißt Borel’sche σ-Algebra auf Ω. Die Elemente A ∈B(Ω,τ) heißen Borel’sche<br />

Mengen oder Borel-messbare Mengen.<br />

Bemerkung 1.22. Wir sind meistens an B(R n ) interessiert, wobei wir auf R n den<br />

euklidischen Abstand annehmen:

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