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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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94 4 Das Integral<br />

Satz 4.23 (Riemann-Integral und Lebesgue-Integral). Sei f : I → R Riemannintegrierbar<br />

auf I =[a, b]. Dann ist f Lebesgue-integrierbar auf I mit Integral<br />

�<br />

I<br />

fdλ=<br />

� b<br />

a<br />

f(x) dx.<br />

Beweis. Sei t so gewählt, dass (4.6) gilt. Nach Voraussetzung gibt es ein n ∈ N<br />

mit |U t n(f)| < ∞ und |O t n(f)| < ∞. Alsoistf beschränkt. Indem wir f durch<br />

f + �f�∞ ersetzen, können wir annehmen, dass f ≥ 0 gilt. Setze<br />

gn := f(b) {b} +<br />

hn := f(b) {b} +<br />

n�<br />

i=1<br />

n�<br />

i1<br />

(inf f([t n i−1,t n i ))) [t n i−1 ,t n i ),<br />

(sup f([t n i−1,t n i ))) [t n i−1 ,t n i ).<br />

Da t n+1 eine Verfeinerung von t n ist, gilt gn ≤ gn+1 ≤ hn+1 ≤ hn. Also existieren<br />

g und h mit gn ↑ g und hn ↓ h. Nach Konstruktion gilt g ≤ h und<br />

�<br />

�<br />

gdλ= lim<br />

I<br />

n→∞<br />

gn dλ = lim<br />

I<br />

n→∞ U t n(f)<br />

� �<br />

hn dλ = hdλ.<br />

= lim<br />

n→∞ Ot n(f) = lim<br />

n→∞<br />

Also ist λ-fast überall h = g. Nach Konstruktion ist g ≤ f ≤ h, und g und h sind als<br />

Limiten von Elementarfunktionen messbar bezüglich B(I) – B(R). Es folgt, dass<br />

für jedes α ∈ R<br />

{f ≤ α} = � {g ≤ α}∩{g = h} � ⊎ � {f ≤ α}∩{g �= h} �<br />

die Vereinigung einer B(I)-Menge mit einer Teilmenge einer Nullmenge ist, also in<br />

B(I) ∗ (der Lebesgue’schen Vervollständigung von B(I)) liegt. Mithin ist f messbar<br />

bezüglich B(I) ∗ . Nach dem Satz über monotone Konvergenz (Satz 4.20) ist<br />

�<br />

I<br />

�<br />

fdλ= lim gn dλ =<br />

n→∞<br />

I<br />

� b<br />

a<br />

I<br />

f(x) dx. ✷<br />

Beispiel 4.24. Sei f :[0, 1] → R, x ↦→ Q. Dannistfoffenbar nicht Riemannintegrierbar,<br />

weil Un(f) =0und On(f) =1für jedes n ∈ N. Andererseits ist f<br />

Lebesgue-integrierbar mit Integral �<br />

fdλ=0,dennQ∩ [0, 1] ist eine Nullmen-<br />

[0,1]<br />

ge. ✸<br />

I

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