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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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166 8 Bedingte Erwartungen<br />

Durch das Beispiel motiviert treffen wir die folgende Definition.<br />

Definition 8.2 (Bedingte Wahrscheinlichkeit). Sei (Ω,A, P) ein Wahrscheinlichkeitsraum<br />

und A ∈A. Dann definieren wir die bedingte Wahrscheinlichkeit<br />

gegeben A für jedes B ∈Adurch<br />

⎧<br />

⎨ P[A ∩ B]<br />

, falls P[A] > 0,<br />

P[B |A] = P[A]<br />

(8.1)<br />

⎩<br />

0, sonst.<br />

Bemerkung 8.3. Die genaue Festsetzung in (8.1) für den Fall P[A] =0ist willkürlich<br />

und unerheblich. ✸<br />

Satz 8.4. Ist P[A] > 0, soistP[ · |A] ein W-Maß auf (Ω,A).<br />

Beweis. Trivial! ✷<br />

Satz 8.5. Seien A, B ∈Amit P[A], P[B] > 0. Dann gilt<br />

A, B sind unabhängig ⇐⇒ P[B |A] =P[B] ⇐⇒ P[A|B] =P[A].<br />

Beweis. Trivial! ✷<br />

Satz 8.6 (Formel von der totalen Wahrscheinlichkeit).<br />

Sei I eine höchstens abzählbare Menge und (Bi)i∈I paarweise disjunkte Mengen<br />

mit P ��<br />

i∈I Bi<br />

�<br />

=1. Dann gilt für jedes A ∈A<br />

P[A] = �<br />

P[A|Bi] P[Bi]. (8.2)<br />

i∈I<br />

Beweis. Wegen der σ-Additivität von P ist<br />

� �<br />

�<br />

P[A] =P (A ∩ Bi) = �<br />

P[A ∩ Bi] = �<br />

P[A|Bi]P[Bi]. ✷<br />

i∈I<br />

i∈I<br />

Satz 8.7 (Bayes’sche Formel). Sei I eine höchstens abzählbare Menge sowie<br />

(Bi)i∈I paarweise disjunkte Mengen mit P ��<br />

i∈I Bi<br />

�<br />

=1. Dann gilt für jedes<br />

A ∈Amit P[A] > 0 und jedes k ∈ I<br />

i∈I<br />

P[Bk |A] = P[A|Bk] P[Bk]<br />

�<br />

i∈I P[A|Bi] P[Bi]<br />

(8.3)

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