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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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390 19 Markovketten und elektrische Netzwerke<br />

Definition 19.1. Sei A ⊂ E. Eine Funktion f : E → R heißt harmonisch auf<br />

E \ A, falls pf(x) = �<br />

y∈E p(x, y)f(y) existiert und pf(x) =f(x) für jedes<br />

x ∈ E \ A gilt.<br />

Satz 19.2 (Superpositionsprinzip). Sind f und g harmonisch auf E \A und α, β ∈<br />

R, soistauchαf + βg harmonisch auf E \ A.<br />

Beweis. Trivial. ✷<br />

Beispiel 19.3. Sei X transient und a ∈ E ein transienter Zustand (also ein nicht<br />

absorbierender). Dann ist f(x) :=G(x, a) harmonisch auf E \{a}: Für x �= a ist<br />

∞�<br />

pf(x) =p p n ∞�<br />

(x, a) = p n (x, a) =G(x, a) − {a}(x) =G(x, a). ✸<br />

n=0<br />

n=1<br />

Beispiel 19.4. Für jedes x ∈ E sei τx := inf{n >0: Xn = x}. Für A ⊂ E sei<br />

τ := τA := inf<br />

x∈A τx<br />

die Zeit des ersten Eintritts in A. Wir nehmen an, dass A so gewählt ist, dass<br />

Px[τA < ∞] =1für jedes x ∈ E. Seig : A → R eine beschränkte Funktion.<br />

Wir definieren<br />

�<br />

g(x), falls x ∈ A,<br />

f(x) :=<br />

(19.1)<br />

Ex[g(Xτ )], falls x ∈ E \ A.<br />

Dann ist f harmonisch in E \ A. Wir geben hierfür zwei Beweise an.<br />

1. Beweis Nach der Markoveigenschaft ist für x �∈ A und y ∈ E<br />

�<br />

Ex g(Xτ ) � �X1 = y � �<br />

g(y),<br />

=<br />

Ey[g(Xτ )],<br />

�<br />

falls y ∈ A<br />

= f(y).<br />

falls y ∈ E \ A<br />

Also ist für x ∈ E \ A<br />

f(x) =Ex[g(Xτ )] = �<br />

y∈E<br />

�<br />

Ex g(Xτ ); X1 = y �<br />

= � �<br />

p(x, y) Ex g(Xτ ) � �X1 = y � = �<br />

p(x, y) f(y) =pf(x).<br />

y∈E<br />

2. Beweis Wir verändern die Markovkette, indem wir einen Zustand Δ als Falle<br />

hinzufügen. Es gelte also ˜ E = E ∪{Δ} und<br />

⎧<br />

⎪⎨<br />

p(x, y), falls x ∈ E \ A, y �= Δ,<br />

˜p(x, y) =<br />

⎪⎩<br />

0,<br />

1,<br />

falls x ∈ E \ A, y = Δ,<br />

falls x ∈ A ∪{Δ}, y= Δ.<br />

(19.2)<br />

y∈E

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