24.01.2013 Aufrufe

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

24.2 Eigenschaften des Poisson’schen Punktprozesses 515<br />

Satz 24.16 (Abbildungssatz). Seien E und F lokalkompakte, polnische Räume und<br />

φ : E → F eine messbare Abbildung. Sei μ ∈M(E) mit μ ◦ φ −1 ∈M(F ) und<br />

X ein PPP auf E mit Intensitätsmaß μ. Dann ist X ◦ φ −1 ein PPP auf F mit<br />

Intensitätsmaß μ ◦ φ −1 .<br />

Beweis. Für f ∈B + (F ) ist<br />

� � �<br />

LX◦φ−1(f) =LX(f ◦ φ) =exp e −f(φ(x)) � �<br />

− 1 μ(dx)<br />

� �<br />

�e �� −f(y) −1<br />

=exp<br />

− 1 μ ◦ φ � �<br />

(dy) .<br />

Die Aussage folgt nun aus Satz 24.16 und Satz 24.7. ✷<br />

Satz 24.17. Sei ν ∈ M((0, ∞)) und X ∼ PPPν auf (0, ∞). Setze Y :=<br />

� xX(dx). Dann sind äquivalent<br />

(i) P[Y < ∞] > 0,<br />

(ii) P[Y < ∞] =1,<br />

(iii) � ν(dx) � 1 ∧ x � < ∞.<br />

Gelten (i)–(iii), so ist Y eine unbegrenzt teilbare, nichtnegative Zufallsvariable mit<br />

Lévy-Maß ν.<br />

Beweis. Sei Y∞ = �<br />

[1,∞) xX(dx) und Yt := �<br />

xX(dx) für t ∈ [0, 1). Offen-<br />

(t,1)<br />

bar ist Y = Y0 + Y∞. Außerdem ist offenbar<br />

P[Y∞ < ∞] > 0 ⇐⇒ P[Y∞ < ∞] =1 ⇐⇒ ν([1, ∞)) < ∞. (24.4)<br />

Gilt (iii), so ist E[Y0] = �<br />

(0,1) xν(dx) < ∞, also Y0 < ∞ f.s. (und wegen (24.4)<br />

auch Y < ∞ f.s.). Gilt andererseits (iii) nicht, so ist Y∞ = ∞ f.s. oder E[Y0] =∞.<br />

Während für Y∞ die Erwartung unendlich sein kann, auch wenn Y∞ f.s. endlich<br />

ist, ist dies für Y0 nicht möglich, denn Y0 setzt sich im Gegensatz zu Y∞ nicht aus<br />

wenigen großen, sondern aus vielen kleinen Beiträgen zusammen, sodass ein Gesetz<br />

der großen Zahl gilt. Konkret ist nach Korollar 24.15<br />

�<br />

Var[Yt] = x 2 �<br />

ν(dx) ≤ xν(dx) =E[Yt] < ∞<br />

(t,1)<br />

(t,1)<br />

für jedes t ∈ (0, 1), also nach der Chebyshev’schen Ungleichung<br />

�<br />

P Yt < E[Yt]<br />

�<br />

4 Var[Yt]<br />

≤<br />

2 E[Yt] 2<br />

t→0<br />

−→ 0.<br />

Also ist Y0 =sup t∈(0,1) Yt ≥ E[Y0]/2 =∞ fast sicher.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!