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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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�<br />

�<br />

�<br />

�ϕ(t<br />

+ h) −<br />

�<br />

n−1 �<br />

k=0<br />

(ih) k<br />

15.4 Charakteristische Funktion und Momente 301<br />

k! E� e itX X k�� � ��� = hn<br />

n!<br />

�<br />

� E[Yn(t, h, X)] � �<br />

≤ hn E[|X| n ]<br />

n!<br />

n→∞<br />

−→ 0. ✷<br />

Korollar 15.32 (Momentenproblem). Sei X eine reelle Zufallsvariable mit<br />

α := lim sup<br />

n→∞<br />

1<br />

n E� |X| n� 1/n < ∞.<br />

Dann ist die charakteristische Funktion ϕ von X analytisch, und die Verteilung<br />

von X ist durch die Angabe der Momente E[X n ], n ∈ N, eindeutig bestimmt.<br />

Speziell gilt dies, falls E � e t|X|� < ∞ ist für ein t>0.<br />

Beweis. Nach der Stirling’schen Formel ist limn→∞ 1<br />

n! nn e −n√ 2πn = 1.Für<br />

|h| < 1/(3α) gilt daher<br />

lim sup<br />

n→∞<br />

E � |X| n� ·|h| n √<br />

/n! = lim sup 2πn<br />

n→∞<br />

�<br />

E � |X| n� �<br />

1/n<br />

n<br />

·|h|·e/n<br />

√<br />

n<br />

≤ lim sup 2πn(e/3) =0.<br />

n→∞<br />

Die charakteristische Funktion ist also um jeden Punkt t ∈ R in eine Potenzreihe<br />

entwickelbar mit Konvergenzradius mindestens 1/(3α), ist insbesondere also analytisch.<br />

Damit ist sie festgelegt durch die Koeffizienten der Potenzreihe um t =0,<br />

also durch die Momente von X. ✷<br />

Beispiele 15.33. (i) Sei X ∼N μ,σ 2.Dannistfür jedes t ∈ R<br />

E � e tX� = � 2πσ 2� −1/2<br />

� ∞<br />

−∞<br />

= e μt+t2 σ 2 /2 � 2πσ 2� −1/2<br />

= e μt+t2 σ 2 /2 < ∞.<br />

e tx e −(x−μ)2 /2σ 2<br />

dx<br />

� ∞<br />

e<br />

−∞<br />

−(x−μ−tσ2 ) 2 /2σ 2<br />

Also ist die Verteilung von X durch Angabe aller Momente komplett bestimmt. Die<br />

charakteristische Funktion ϕ(t) =e iμt e −σ2 t 2 /2 , die wir durch die obige Rechnung<br />

mit it statt t erhalten, ist in der Tat analytisch.<br />

(ii) Sei X exponentialverteilt mit Parameter θ>0. Dannistfür t ∈ (0,θ)<br />

E[e tX ]=θ<br />

� ∞<br />

0<br />

e tx e −θx dx = θ<br />

< ∞.<br />

θ − t<br />

Also ist die Verteilung von X durch Angabe aller Momente bestimmt. Die selbe<br />

Rechnung mit it statt t liefert ϕ(t) =θ/(θ − it), und diese Funktion ist in der Tat<br />

dx

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