24.01.2013 Aufrufe

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

268 14 W-Maße auf Produkträumen<br />

(iii) Sind A1,A2,... ∈Dpaarweise disjunkt und A := �∞ n=1 An,<br />

�<br />

soistI = A<br />

∞<br />

n=1 I messbar, also A ∈D.<br />

An<br />

Nun ist D also ein Dynkin-System, das den schnittstabilen Erzeuger aller Rechteckmengen<br />

in A1 ⊗A2 enthält, also ist (nach Satz 1.19) D = A1 ⊗A2. Mithin<br />

ist I A messbar für jedes A ∈ A1 ⊗A2. Es folgt, dass Ig messbar ist für<br />

jede Elementarfunktion. Sei nun (fn)n∈N eine Folge von Elementarfunktion mit<br />

fn ↑ f.Für jedes feste ω1 ∈ Ω1 gilt nach dem Satz von der monotonen Konvergenz<br />

If (ω1) = limn→∞ Ifn (ω1), und If ist als Limes messbarer Funktionen messbar. ✷<br />

Bemerkung 14.21. Wir schreiben im Folgenden oft � κ(ω1,dω2) f(ω1,ω2) statt<br />

� f(ω1,ω2) κ(ω1,dω2), denn bei Mehrfachintegralen erlaubt diese Notation es, den<br />

Integrator näher an das betreffende Integralzeichen heran zu rücken. ✸<br />

Satz 14.22. Seien (Ωi, Ai), i = 0, 1, 2, Messräume und κ1 ein endlicher Übergangskern<br />

von (Ω0, A0) nach (Ω1, A1) sowie κ2 ein endlicher Übergangskern von<br />

(Ω0 × Ω1, A0 ⊗A1) nach (Ω2, A2). Dann ist die Abbildung<br />

κ1 ⊗ κ2 : Ω0 × (A1 ⊗A2) → [0, ∞)<br />

�<br />

�<br />

(ω0,A) ↦→ κ1(ω0,dω1)<br />

Ω1<br />

Ω2<br />

κ2((ω0,ω1),dω2) A((ω1,ω2))<br />

wohldefiniert und ist ein σ-endlicher (aber nicht notwendig endlicher) Übergangskern<br />

von (Ω0, A0) nach (Ω1 × Ω2, A1 ⊗A2). Sindκ1 und κ2 (sub-)stochastisch,<br />

so ist κ1 ⊗ κ2 (sub-)stochastisch. Wir nennen κ1 ⊗ κ2 das Produkt von κ1 und κ2.<br />

Ist κ2 ein Kern von (Ω1, A1) nach (Ω2, A2), sodefinieren wir das Produkt κ1 ⊗<br />

κ2 analog, indem wir κ2 einfach formal als Kern von (Ω0 × Ω1, A0 ⊗A1) nach<br />

(Ω2, A2) auffassen, der nicht von der Ω0-Koordinate abhängt.<br />

Beweis. Sei A ∈A1⊗A2. Die Abbildung<br />

�<br />

gA :(ω0,ω1) ↦→ κ2((ω0,ω1),dω2) A(ω1,ω2)<br />

ist nach Lemma 14.20 wohldefiniert und messbar bezüglich A0 ⊗A1. Daher ist,<br />

wiederum nach Lemma 14.20, die Abbildung<br />

�<br />

ω0 ↦→ κ1 ⊗ κ2(ω0,A)= κ1(ω0,dω1) gA(ω0,ω1)<br />

wohldefiniert und A0-messbar. Für festes ω0 ist nach dem Satz über monotone Konvergenz<br />

die Abbildung A ↦→ κ1 ⊗ κ2(ω0,A) σ-additiv, also ein Maß.<br />

Für ω0 ∈ Ω0 und n ∈ N sei Aω0,n := {ω1 ∈ Ω1 : κ2((ω0,ω1),Ω2) < n}.<br />

Da κ2 endlich ist, gilt �<br />

n≥1 Aω0,n = Ω1 für jedes ω0 ∈ Ω0, und es gilt κ1 ⊗<br />

κ2(ω0,An × Ω2) ≤ n · κ1(ω0,An) < ∞. Alsoistκ1 ⊗ κ(ω0, · ) σ-endlich und<br />

damit ein Übergangskern.<br />

Der Zusatz ist trivial. ✷

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!