24.01.2013 Aufrufe

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

512 24 Der Poisson’sche Punktprozess<br />

Beweis. Da μ ∈M(E) ist, ist μσ-endlich. Sei also En ↑ E mit μ(En) < ∞<br />

für jedes n ∈ N. Setze μ1 = μ(E1 ∩ · ) und μn = μ((En \ En−1) ∩ · )<br />

für n ≥ 2. SindX1,X2,... unabhängige Poisson’sche Punktprozesse mit Intensitätsmaßen<br />

μ1,μ2,...,sohatX = �∞ n=1 Xn das Intensitätsmaß E[X] =μ, also<br />

ist X ein zufälliges Maß (siehe Übung 24.1.1). Außerdem sieht man leicht, dass X<br />

unabhängige Zuwächse hat und<br />

P X(A) = P X1(A) ∗ P X2(A) ∗ ...=Poi μ1(A) ∗ Poi μ2(A) ∗ ...=Poi μ(A).<br />

Also ist X ∼ PPPμ.<br />

Es reicht also, den Fall μ(E) ∈ (0, ∞) zu betrachten, den wir im Folgenden annehmen<br />

wollen. Setze ν = μ( · )/μ(E) ∈M1(E). Seien N,Y1,Y2,... unabhängige<br />

Zufallsvariablen mit N ∼ Poiμ(E) und PYi = ν für jedes i ∈ N. Wirdefinieren<br />

X(A) =<br />

N�<br />

n=1<br />

A(Yn) für A ∈B(E).<br />

Die Zufallsvariablen A(Y1), A(Y2),...sind unabhängig und Ber ν(A)-verteilt, also<br />

ist X(A) ∼ Poi μ(A) (siehe Satz 15.14(iii)). Seien A1,A2,...∈B(E) paarweise<br />

disjunkt und<br />

� �<br />

ψ(t) =E exp i<br />

n�<br />

l=1<br />

tl Al (Y1)<br />

��<br />

=1+<br />

l=1<br />

n�<br />

ν(Al) � e itl<br />

� n<br />

− 1 , t ∈ R ,<br />

die charakteristische Funktion von ( A1 (Y1),..., An (Y1)). Sei ferner ϕ die charakteristische<br />

Funktion von (X(A1),...,X(An)) und ϕl die von X(Al) für l =<br />

1,...,n, also ϕl(tl) =exp(μ(Al)(e itl − 1)). Nach Satz 15.14(iii) ist<br />

� �<br />

ϕ(t) =E exp i<br />

n�<br />

l=1<br />

��<br />

tl X(Al)<br />

=exp � μ(E)(ψ(t) − 1) �<br />

� �n<br />

=exp μ(Al) � e itl<br />

�<br />

− 1 �<br />

=<br />

l=1<br />

n�<br />

ϕl(tl).<br />

Also sind X(A1),...,X(An) unabhängig. Es folgt X ∼ PPPμ. ✷<br />

Übung 24.1.1. Seien X1,X2,... zufällige Maße und λ1,λ2,... ∈ [0, ∞) sowie<br />

X := �∞ n=1 λnXn. Man zeige, dass X genau dann ein zufälliges Maß ist, wenn<br />

P[X(B) < ∞] =1für jedes B ∈Bb(E). Man folgere: Ist X eine Zufallsvariable<br />

mit Werten in � �<br />

M(E), � M(E) � und E[X] ∈M(E), soistXein zufälliges Maß. ♣<br />

Übung 24.1.2. Sei τw die Topologie der schwachen Konvergenz auf M1(E) und<br />

σ(τw) die Borel’sche σ-Algebra auf M1(E). Man zeige: M � � = σ(τw). ♣<br />

M1(E)<br />

l=1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!