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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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518 24 Der Poisson’sche Punktprozess<br />

Satz 24.23. Xκ ist ein zufälliges Maß mit PXκ = PPPμκ.<br />

Beweis. Offenbar ist Xκ (A) fast sicher ein Maß. Für A ∈Bb(F ) ist<br />

E[X κ ��<br />

�<br />

(A)] = E ˜X(d(x, t)) κ(x, A) =(μκ)(A) < ∞<br />

nach Voraussetzung, also ist X κ (A) < ∞ fast sicher, und damit ist X κ ein<br />

zufälliges Maß. Wir berechnen die Laplace-Transformierte von X κ .Seig(x) :=<br />

− log E[e−f(Yx,t) ]. Dann ist (weil ˜ X doppelpunktfrei ist)<br />

� � �<br />

��<br />

LXκ(f) =E exp − ˜X(d(x, t)) f(Yx,t)<br />

⎡<br />

= E ⎣<br />

�<br />

e −f(Yx,t)<br />

⎤ ⎡<br />

⎦ = E ⎣<br />

�<br />

⎡<br />

= E ⎣<br />

(x,t): ˜ X({(x,t)})=1<br />

�<br />

(x,t): ˜ X({(x,t)})=1<br />

⎤<br />

e −g(x) ⎦ = LX(g)<br />

(x,t): ˜ X({(x,t)})=1<br />

E[e −f(Yx,t) ⎤<br />

] ⎦<br />

��<br />

=exp μ(dx) � E[e −f(Yx,t) ] − 1 ��<br />

��<br />

=exp<br />

�<br />

μ(dx) κ(x, dy) � e −f(y) − 1 ��<br />

��<br />

=exp μκ(dy) � e −f(y) − 1 ��<br />

. ✷<br />

Beispiel 24.24 (PPP als invariante Verteilung). Als Anwendung des letzten Satzes<br />

betrachten wir einen stochastischen Prozess auf E = Zd oder E = Rd ,deraus<br />

unabhängigen Irrfahrten besteht. Wir nehmen also an, dass wir u.i.v. Zufallsvariablen<br />

Zi n, i, n ∈ N mit Verteilung ν ∈ E haben. Wir nehmen zudem an, dass das i-te<br />

Teilchen unseres Irrfahrtenprozesses zur Zeit n die Position Si n := Si 0 + �n l=1 Zi l<br />

hat, wobei Si 0 ein willkürlicher, eventuell zufälliger, Startpunkt ist. Wenn wir die<br />

Teilchen als ununterscheidbar annehmen, reicht es, die Teilchen an jedem Ort zusammenzuzählen.<br />

Wir betrachten also<br />

∞�<br />

Xn(A) := A(S i n) für A ⊂ E.<br />

i=1<br />

Jedes Xn ist ein Maß auf E und, wenn wir die Teilchen anfangs nicht zu sehr konzentrieren,<br />

lokal endlich, also ein zufälliges Maß. Nehmen wir an, dass X0 ∼ PPPμ<br />

für ein μ ∈M(E) ist. Wir setzen κ(x, · )=δx ∗ν und schreiben κn für die n-fache<br />

Anwendung von κ, also κn (x, · )=δx ∗ ν∗n . Wir erhalten so Xκ D<br />

0 = X1. Inder<br />

Tat: Das unabhängige Bewegen der einzelnen Teilchen in der Definition von X κ 0

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