24.01.2013 Aufrufe

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

17.5 Anwendung: Rekurrenz und Transienz von Irrfahrten 353<br />

Da E endlich ist, gibt es ein y ∈ E mit G(x, y) =∞. WegenF (y, x) > 0 existiert<br />

ein k ∈ N mit p k (y, x) > 0, also ist p n+k (x, x) ≥ p n (x, y) p k (y, x) und<br />

G(x, x) ≥<br />

∞�<br />

p n (x, y) p k (y, x) =p k (y, x) G(x, y) =∞. ✷<br />

n=0<br />

Übung 17.4.1. Sei x positiv rekurrent und F (x, y) > 0. Man zeige, dass auch y<br />

positiv rekurrent ist. ♣<br />

17.5 Anwendung: Rekurrenz und Transienz von Irrfahrten<br />

Wir wollen in diesem Abschnitt die Rekurrenz- und Transienzeigenschaften von<br />

Irrfahrten auf ZD , D =1, 2,...untersuchen. Eine ausführlichere Behandlung findet<br />

der Leser im Buch von Spitzer [147].<br />

Wir wollen untersuchen, ob die symmetrische einfache Irrfahrt X auf ZD , die in<br />

jedem Schritt mit gleicher Wahrscheinlichkeit zu einem der 2D nächsten Nachbarn<br />

springt, rekurrent oder transient ist. Sei also E = ZD und<br />

�<br />

1<br />

2D , falls |x − y| =1,<br />

p(x, y) =<br />

0, sonst.<br />

Der zentrale Grenzwertsatz legt nahe zu vermuten, dass<br />

p n (0, 0) ≈ CD n −D/2<br />

für n →∞<br />

für eine Konstante CD, die von der Dimension abhängt. Wir müssen hier jedoch<br />

zunächst einmal den Fall ausschließen, wo n ungerade ist, denn für ungerades n ist<br />

offenbar pn (0, 0) = 0. Seien also Y1,Y2,... unabhängige ZD-wertige Zufallsvariablen<br />

mit P[Yi = x] =p2 D<br />

(0,x).DannistX2n = Sn := Y1 + ...+ Yn für n ∈ N0,<br />

also G(0, 0) = �∞ n=0 P[Sn =0]. Offenbar hat Y1 =(Y1 1 ,...,YD 1 ) die Kovarianzmatrix<br />

Ci,j := E[Y i<br />

1 · Y j 2<br />

1 ]= D {i=j}. Nach dem lokalen zentralen Grenzwertsatz<br />

(siehe etwa [21, Seite 224ff] für eine eindimensionale Version dieses Satzes oder<br />

Übung 17.5.1 für eine analytische Herleitung) gilt<br />

n D/2 p 2n (0, 0) = n D/2 P[Sn =0] n→∞<br />

−→ 2(4π/D) −D/2 . (17.18)<br />

Nun ist genau dann � ∞<br />

n=1 n−α < ∞, wennα>1 ist, also ist G(0, 0) < ∞ genau<br />

dann, wenn D>2 ist. Wir haben damit einen Satz von Pólya gezeigt:<br />

Satz 17.39 (Pólya (1921)). Die symmetrische einfache Irrfahrt auf Z D ist genau<br />

dann rekurrent, wenn D ≤ 2.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!