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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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34 1 Grundlagen der Maßtheorie<br />

Beispiel 1.77. (i) Die Identität id : Ω → Ω ist A – A-messbar.<br />

(ii) Ist A =2 Ω oder A ′ = {∅,Ω ′ }, so ist jede Abbildung X : Ω → Ω ′ schon A<br />

– A ′ -messbar.<br />

(iii) Sei A ⊂ Ω. Die Indikatorfunktion A : Ω →{0, 1} ist genau dann A –<br />

2 {0,1} -messbar, wenn A ∈A. ✸<br />

Satz 1.78 (Erzeugte σ-Algebra). Sei (Ω ′ , A ′ ) ein Messraum und Ω eine nichtleere<br />

Menge sowie X : Ω → Ω ′ eine Abbildung. Das Urbild<br />

X −1 (A ′ ):={X −1 (A ′ ): A ′ ∈A ′ } (1.15)<br />

ist die kleinste σ-Algebra, bezüglich der X messbar ist. Wir nennen σ(X) :=<br />

X −1 (A ′ ) die von X erzeugte σ-Algebra auf Ω.<br />

Beweis. Übung! ✷<br />

Wir wollen nun σ-Algebren betrachten, die von mehreren Abbildungen erzeugt werden.<br />

Definition 1.79 (Erzeugte σ-Algebra). Sei Ω eine nichtleere Menge. Sei I eine<br />

beliebige Indexmenge, und für jedes i ∈ I sei (Ωi, Ai) ein Messraum sowie Xi :<br />

Ω → Ωi eine beliebige Abbildung. Dann heißt<br />

� � � �<br />

�<br />

�<br />

σ(Xi, i∈ I) :=σ σ(Xi) = σ<br />

i∈I<br />

i∈I<br />

X −1<br />

i (Ai)<br />

die von (Xi, i∈ I) erzeugte σ-Algebra auf Ω. Dies ist die kleinste σ-Algebra,<br />

bezüglich der jedes Xi messbar ist.<br />

Wie bei stetigen oder linearen Abbildungen gibt es eine Verknüpfungseigenschaft.<br />

Satz 1.80 (Verknüpfung von Abbildungen). Sind (Ω,A), (Ω ′ , A ′ ) und (Ω ′′ , A ′′ )<br />

Messräume sowie X : Ω → Ω ′ messbar und X ′ : Ω ′ → Ω ′′ messbar, so ist die<br />

Abbildung Y := X ′ ◦ X : Ω → Ω ′′ , ω ↦→ X ′ (X(ω)) messbar bezüglich A – A ′′ .<br />

Beweis. Es ist Y −1 (A ′′ )=X −1 ((X ′ ) −1 (A ′′ )) ⊂ X −1 (A ′ ) ⊂A. ✷<br />

Praktisch kann man die Messbarkeit einer Abbildung X kaum prüfen, indem man<br />

sämtliche Urbilder X −1 (A ′ ), A ′ ∈A ′ auf Messbarkeit hin untersucht. Dafür sind<br />

die meisten σ-Algebren A ′ einfach zu groß. Glücklicherweise reicht hier die Betrachtung<br />

eines Erzeugers von A ′ aus:

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