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Klenke Wahrscheinlichkeitstheorie

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26.2 Schwache Lösungen und Martingalproblem 563<br />

Beweis. Siehe [161], [140, Seite 151ff] oder [78, Seite 163ff]. ✷<br />

Beispiel 26.19. Sei X eine schwache Lösung von (26.17). Dann ist auch −X eine<br />

schwache Lösung, das heißt, es gilt keine pfadweise Eindeutigkeit (obwohl man<br />

zeigen kann, dass die Lösung schwach eindeutig ist, siehe Satz 26.25). ✸<br />

Wir betrachten den eindimensionalen Fall m = n =1.IstX eine Lösung (stark<br />

oder schwach) von (26.15), so ist<br />

Mt := Xt −<br />

� t<br />

0<br />

b(s, Xs) ds<br />

ein stetiges lokales Martingal mit quadratischer Variation<br />

〈M〉t =<br />

� t<br />

0<br />

σ 2 (s, Xs) ds.<br />

Wir werden sehen, dass hierdurch eine schwache Lösung von (26.15) charakterisiert<br />

ist (jedenfalls unter milden Wachstumsbedingungen and σ und b).<br />

Sei für alle t ≥ 0 und x ∈ Rn die n×n Matrix a(t, x) symmetrisch und nichtnegativ<br />

definit, und sei (t, x) ↦→ a(t, x) messbar.<br />

Definition 26.20. Wir sagen, dass ein n-dimensionaler stetiger Prozess X eine<br />

Lösung des lokalen Martingalproblems zu a und b mit Startverteilung μ ∈M1(Rn )<br />

(kurz: LMP(a, b, μ)) ist, falls P ◦ X −1<br />

0 = μ ist und für jedes i =1,...,n<br />

M i t := X i � t<br />

t −<br />

0<br />

bi(s, Xs) ds, t ≥ 0,<br />

ein stetiges lokales Martingal ist mit quadratischer Kovariation<br />

〈M i ,M j � t<br />

〉t =<br />

0<br />

aij(s, Xs) ds für alle t ≥ 0, i,j=1,...,n.<br />

Wir sagen, dass die Lösung von LMP(a, b, μ) eindeutig ist, wenn für je zwei<br />

Lösungen X und X ′ gilt: P ◦ X −1 = P ◦ (X ′ ) −1 .<br />

Mit σ T bezeichnen wir die transponierte Matrix zu σ. Offenbar ist a = σσ T dann<br />

eine nichtnegativ semidefinite symmetrische n × n Matrix.<br />

Satz 26.21. X ist genau dann eine Lösung von LMP(σσ T ,b,μ), wenn es (gegebenenfalls<br />

auf einer Erweiterung des Wahrscheinlichkeitsraums) eine Brown’sche<br />

Bewegung W gibt, sodass (X, W) eine schwache Lösung von (26.15) ist.<br />

Insbesondere existiert genau dann eine eindeutige schwache Lösung der SDGL<br />

(26.15) mit Startverteilung μ, wennLMP(σσ T ,b,μ) eindeutig lösbar ist.

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